Mit diesem Ansatz ist Warum immer gut gefahren, nicht nur zuletzt bei Sophos, sondern auch bei Citrix. Dort verbrachte er die längste Zeit seiner Karriere und baut den Software-Spezialisten in Zentral- und Osteuropa vom Dreimannunternehmen mit knapp drei Millionen Mark Umsatz zu einer Branchengröße mit mehreren Hundert Mitarbeitern und fast 400 Millionen Euro Umsatz auf. Für Citrix gewann ihn einst der damalige Citrix-CEO Mark Templeton mit einem Dreiminuten-Pitch während einer Veranstaltung. Templeton zählt wie Michael Dell zu den Führungspersönlichkeiten, die Warum mit ihren Visionen und ihrer Leidenschaft schwer beeindruckt haben.
»Ohne Leidenschaft geht es im Job nicht«, sagt Warum und verweist auch auf die Herausforderungen, die das Business für Führungskräfte mitbringt: »Es wird oft unterschätzt, wie viel persönliches Engagement notwendig ist.« Etwa wenn es darum geht, Ziele zu definieren, weil diese für Erfolgserlebnisse und damit die Motivation der Mitarbeiter verantwortlich sind. »Es reicht eben nicht, immer nur höhere Ziele zu setzen«, betont Warum, es brauche erreichbare Ziele und Hilfestellung, sie zu erfüllen. »Man kann den Leuten nicht nur sagen, dass sie schneller laufen sollen, sondern man muss ihnen auch sagen, wie sie trainieren sollen«, zieht er eine Analogie zum Sport.
Das macht er relativ häufig, wohl auch weil Sport in seinem Leben stets eine große Rolle spielte. Warum spielt Tennis und Eishockey, hat den vierten Dan im Judo, einen Taucherschein, ist Skilehrer und fährt Langstreckenrennen mit Tourenwagen. Eine beeindruckende Liste für jemanden, der beruflich so viel unterwegs gewesen ist. »Wenn die anderen an der Bar waren, war ich im Fitnessraum«, erklärt Warum – ohne das Training halte man die Belastungen von Langstreckenrennen nicht aus.
Ausgerechnet diese Leidenschaft liegt derzeit auf Eis, nachdem ein Unfall im Frühjahr eine Hüft-OP notwendig machte. Doch andere sportliche Aktivitäten gemeinsam mit der Familie sind schon bald wieder möglich – und dann, so hofft er, irgendwann auch wieder Langstreckenrennen. An diesen fasziniert Warum die Zusammenarbeit des Teams aus Fahrern, Mechanikern und Strategen sowie das langfristige Denken und Planen. Und natürlich die Strecken: »Wenn Sie einmal die Nordschleife gefahren sind, ist alles andere Kinderkram.«