Hackergruppe APT41 verantwortlich

Lookout entdeckt neue Android-Überwachsungssoftware

20. Juli 2023, 8:00 Uhr | Lukas Steiglechner
© Wolfgang Traub

Angriffe durch Hackergruppen wie APT41, die sich auf mobile Geräte konzentrieren, zeigen, dass mobile Endpunkte hochwertige Ziele mit begehrten Daten sind. Sicherheitsexperte Lookout hat neue Überwachungssoftware entdeckt, die auf Android-Geräte abzielt.

Lookout, spezialisiert auf Endpunkt- und Cloud-Sicherheit, hat zwei neue Varianten an Android-Überwachungssoftware entdeckt. Das Unternehmen ordnet WyrmSpy und DragonEgg der chinesischen Bedrohungsgruppe APT41 zu. Obwohl die US-Regierung wegen der Angriffe der Gruppe auf mehr als 100 private und öffentliche Unternehmen in den USA und auf der ganzen Welt mehrfach Anklage erhoben hat, hat sich deren Taktik auch auf mobile Geräte ausgeweitet.

APT41, auch bekannt unter den Namen Double Dragon, Barium und Winnti, ist eine staatlich gesponserte Spionagegruppe, die seit 2012 aktiv ist, so Lookout. Eine Bundesjury in Washington, D.C., hat im August 2019 und August 2020 fünf ihrer Hacker für eine Computer-Intrusion-Kampagne angeklagt, die Dutzende von Unternehmen in den USA und im Ausland betraf. Darunter fanden sich Softwareentwicklungsunternehmen, Computerhardwarehersteller, Telekommunikationsanbieter, Social-Media-Unternehmen, Videospielunternehmen, gemeinnützige Organisationen, Universitäten, Think Tanks, ausländische Regierungen sowie pro-demokratische Politiker und Aktivisten in Hongkong.

Der etablierter Bedrohungsakteur, der für die Ausnutzung von Webanwendungen und die Infiltration herkömmlicher Endgeräte bekannt ist, nimmt mobile Geräte in sein Malware-Arsenal auf. Dies zeigt, dass mobile Endgeräte hochwertige Ziele mit begehrten Unternehmens- und persönlichen Daten sind.

Das Wichtigste zu dieser aktuellen Entdeckung:

  • Sowohl WyrmSpy als auch DragonEgg verfügen über ausgefeilte Fähigkeiten zur Datenerfassung und -exfiltration. Lookout-Forscher gehen davon aus, dass sie über Social-Engineering-Kampagnen an die Opfer verteilt werden.
  • Beide verwenden Module, um ihre bösartigen Absichten zu verbergen und eine Entdeckung zu vermeiden.
  • WyrmSpy ist in der Lage, eine Vielzahl von Daten von infizierten Geräten zu sammeln, darunter Protokolldateien, Fotos, den Standort des Geräts, SMS-Nachrichten und Audioaufzeichnungen. Es tarnt sich in erster Linie als Standard-Anwendung des Android-Systems, die dem Benutzer Benachrichtigungen anzeigt. Spätere Varianten verpacken die Malware auch in Apps, die sich als Videoinhalte für Erwachsene, als Lebensmittel-Lieferplattform „Baidu Waimai“ und als Adobe Flash tarnen.
  • DragonEgg wurde in Apps beobachtet, die sich als Android-Tastaturen von Drittanbietern und Messaging-Anwendungen wie Telegram ausgeben.

Um geschäftliche und private Android-Geräte vor WyrmSpy und DragonEgg zu schützen, empfiehlt Lookout folgende Maßnahmen:

  • Software des Geräts auf dem neuesten Stand halten.
  • Nur Apps aus vertrauenswürdigen Quellen installieren und diese nur aus dem Google Play Store herunterladen.
  • Darauf achten, welche Berechtigungen Apps erhalten.
  • Eine Mobile-Security-Lösung verwenden.

„Die Entdeckung von WyrmSpy und DragonEgg ist ein Hinweis auf die wachsende Bedrohung durch fortschrittliche Android-Malware“, erklärt Kristina Balaam, Senior Threat Researcher bei Lookout. „Diese Spyware-Pakete sind hochentwickelt und können dazu verwendet werden, eine Vielzahl von Daten von infizierten Geräten zu sammeln. Wir fordern Android-Nutzer auf, sich der Bedrohung bewusst zu sein und Maßnahmen zum Schutz ihrer Geräte, ihrer Arbeit und ihrer persönlichen Daten zu ergreifen.“

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