IAM für die mobile Arbeitswelt

Punktgenaue Zugriffsrechte

13. Oktober 2022, 7:00 Uhr | Florian Hennhöfer/wg

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Auswahl von IAM-Lösungen

Wie jede Softwarelösung sollte auch eine IAM-Lösung möglichst exakt zum Unternehmen passen und die Geschäftsziele unterstützen. Eine klassische Anforderungsanalyse nebst Lastenheft und Fragenkatalog ist deshalb obligatorisch. Dazu gehört eine Analyse der eingesetzten Hard- und Softwarekomponenten und Service-Prozesse. Dabei ist zu prüfen, wie das Unternehmen Identitäten bisher verwaltet hat (zum Beispiel mit Active Directory oder OpenLDAP) und ob ein Mobile-Device-Management im Einsatz oder noch zu implementieren ist. Außerdem ist zu klären, ob bestehende Standardsoftware über gut dokumentierte Schnittstellen verfügt, mittels derer sich eine IAM-Lösung integrieren lässt.

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Die zu beschaffende IAM-Lösung sollte zudem toxische Kombinationen von Zugriffsrechten erkennen und entsprechende Automatismen zur Vermeidung einleiten können. So lässt sich beispielsweise ausschließen, dass Angestellte aus dem Controlling durch Mitarbeit an einem Einzelprojekt gleichzeitig Änderungsrechte für Datensätze in der Buchhaltungssoftware erhalten.

Außerdem sollte das Projektteam organisationsspezifische Datenschutz- und Compliance-Richtlinien analysieren und entsprechende Anforderungen einbeziehen. Dazu zählt beispielsweise die Verpflichtung, dass eine entsprechende Lösung On-Premise, in der Cloud oder in einem deutschen Rechenzentrum zu betreiben ist. Seit der Europäische Gerichtshof das Datenabkommen Privacy Shield für unrechtmäßig erklärt hat, ist dieser Punkt stärker in den Fokus gerückt. Ein weiteres Auswahlkriterium ist der Implementierungsaufwand. Gerade bei komplexen IT-Landschaften ist dieser keineswegs zu unterschätzen. Zuguterletzt spielt auch das Lizenzmodell eine wichtige Rolle. Hier ist insbesondere herauszufinden, ob unabhängig von den genutzten Funktionsumfang der volle Lizenzpreis fällig wird oder eine modulare Buchung möglich ist.

Zugriffsrechte für neue Beschäftigte sollten sich einfach einrichten lassen.
Zugriffsrechte für neue Beschäftigte sollten sich einfach einrichten lassen.
© fecte Germany

Baustein für die Digitalisierung

Organisationen jeder Größe müssen ihr Geschäft schnell und effizient an Veränderungen anpassen können. Dazu gehört eine flexible IT, die mit gleichen Personalressourcen eine Vielzahl unterschiedlicher Hard- und Softwarekomponenten verwalten kann. Moderne IAM-Lösungen sind dafür unerlässlich – sei es für das zentrale Management digitaler Identitäten und Zugriffsberechtigungen, für ein effizientes On- und Offboarding von Angestellten oder für die schnelle Bereitstellung mobiler Arbeitsplätze. Organisationen sollten in ihrer Digitalisierungsstrategie nicht nur auf einzelne Projekte in Fachbereichen fokussieren, sondern auch ihr Nutzer- und Zugriffs-Management sowie die zugehörigen Service-Prozesse auf den Stand der Technik bringen. Dafür müssen sie weder ihre komplette IT umstellen noch deren Betrieb auslagern, sondern IT-Verantwortliche mit den passenden Werkzeugen ausstatten – eines davon ist ein modernes IAM.

Florian Hennhöfer ist ITSM-Experte bei Efecte.


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