Aber für eine ganzheitliche Sicherheitsstrategie reichen technische Lösungen allein nicht aus. Auf organisatorischer Ebene müssen Unternehmen ergänzend Prozesse einführen, um ihre hybriden Arbeitsmodelle sicher zu gestalten. Dazu gehören transparente Regeln zum Umgang mit Geräten, die man regelmäßig aktualisiert. Arbeiten Beschäftigte im Home-Office oder unterwegs am Laptop, sollten sie diesen beispielsweise immer sperren, auch wenn sie nur kurz ihren Platz verlassen. In der Bahn oder im Coworking Space scheint dies naheliegend, aber auch zu Hause könnten sich Unbefugte Zugriff auf unternehmenskritischen Daten verschaffen. Solche Daten sollte man darüber hinaus auch nie lokal speichen, um bei Verlust des Geräts weder die Daten zu verlieren noch Fremden Zugriff darauf zu ermöglichen. Gleichzeitig sind regelmäßige Sensibilisierungen der Mitarbeiter zum Thema IT-Sicherheit ein wichtiger Faktor, um das Sicherheitsbewusstsein zu erhöhen. Nach wie vor sind Menschen eine der größten Schwachstellen von Unternehmen und damit im Visier von Cyberkriminellen. Diese gestalten ihre Social-Engineering-Angriffe wie Phishing-Mails immer raffinierter und überzeugender. Umso wichtiger ist es, dass die Belegschaft selbstständig in der Lage ist, solche Angriffe zu erkennen, indem man sie immer wieder dazu schult. Zudem sollte die IT-Abteilung eine einfache Möglichkeit schaffen, um verdächtige E-Mails oder suspekte Anrufe zu melden.
Die COVID-19-Pandemie hat einige Vorurteile – beispielsweise bezüglich der geringeren Produktivität von Arbeitskräften im Home-Office – endgültig ausgeräumt. Dementsprechend werden viele Unternehmen in Zukunft ihren Mitarbeitern gerade bei ihrem Arbeitsort mehr Flexibilität ermöglichen. Dabei dürfen sie die IT-Sicherheit aber nicht vergessen – im Gegenteil: Nie war es wichtiger, Security-Maßnahmen und -Lösungen zu implementieren als heute. Wenn Beschäftigte zu Hause oder unterwegs von verschiedenen Geräten auf Unternehmensressourcen zugreifen, muss dieser Zugriff bestmöglich abgesichert sein, damit Kriminelle nicht in das Unternehmensnetzwerk eindringen und kritische Daten abgreifen können.
Ross Chippendale ist Head of Workplace Technology bei Atlassian.