Laut einer Studie müssen Unternehmen durch schlechte Kommunikation am Arbeitsplatz erhebliche Produktivitätseinbußen hinnehmen. Missverständnisse gibt es vor allem in der schriftlichen Kommunikation. „Emotionale“ Kommunikation hingegen steigere die Produktivität und Verbundenheit.
Laut einer Studie von Atlassian1 verliert mehr als ein Drittel der befragten Angestellten mehr als 40 Stunden pro Jahr mit dem Versuch, zu entschlüsseln und zu interpretieren, was ihre Kollegen ihnen sagen wollen. Diese Zeit könnte stattdessen für wichtige Arbeitsaufgaben genutzt werden. Besonders problematisch sei der Anstieg der schriftlichen Kommunikation, der oft zu unklaren oder fehlinterpretierten Nachrichten führe.
E-Mails und andere schriftliche Kommunikationsmittel sind weltweit nach wie vor stark verbreitet. Laut der Studie nutzen 93 Prozent der Angestellten diese regelmäßig, wobei E-Mails am häufigsten verwendet werden. Allerdings sehen 61 Prozent der Befragten in der schriftlichen Kommunikation das größte Potenzial für Missverständnisse. Ohne klaren Schreibstil sei es oft schwer, Dringlichkeit und Emotionen richtig zu vermitteln. Die Folge: Teams könnten durch unklare Nachrichten aus dem Takt gebracht werden, was laut der Studie zu einem Phänomen namens „Emotional Overhead“ führe.
Interessanterweise zeigt die Atlassian-Studie auch, dass Teams produktiver arbeiten, wenn emotionale Elemente in die Kommunikation einfließen. Dies könne durch reichhaltigere Kommunikationsformen geschehen, beispielsweise durch die Verwendung von Emojis. 65 Prozent der Befragten nutzen Emojis, um ihre Emotionen besser auszudrücken. In Unternehmen, in denen Emojis ein fester Bestandteil der Kommunikation sind, berichteten 78 Prozent der Mitarbeitenden, dass sie Nachrichten mit Emojis eher lesen würden. Zudem fühle sich fast die Hälfte der Angestellten motivierter, wenn ihre Nachrichten emotional beantwortet werden.
In Deutschland zeigt sich, dass weniger Angestellte als in anderen Ländern schriftliche Kommunikationsmittel bevorzugen. Hier setzen 76 Prozent auf persönliche Meetings, während der internationale Durchschnitt deutlich niedriger liegt. Die Verwendung von Emojis als Motivationstool scheint in Deutschland weniger populär zu sein: Nur 31 Prozent der deutschen Befragten berichten von einem Motivationsschub durch Emoji-Reaktionen, während dieser Wert in Indien bei 67 Prozent liegt. 46 Prozent der Deutschen fühlen sich motivierter, wenn ihre Kollegen auf ihre Nachrichten mit zahlreichen Emojis reagieren. Unter den Mitarbeitenden der Generation Z spüren sogar 68 Prozent diesen Motivationsschub.
Dr. Molly Sands, die Leiterin des Teamwork Lab bei Atlassian, betont die Wichtigkeit emotionaler Kommunikation am Arbeitsplatz. Führungskräfte sollten ihre Teams dazu ermutigen, Emotionen in ihre Kommunikation zu integrieren, um Produktivität und Teamzusammenhalt zu fördern. Sands empfiehlt, dass Teams gemeinsam klare Kommunikationsregeln festlegen, um Missverständnisse und Konflikte zu minimieren.
1 https://www.atlassian.com/blog/communication/how-to-avoid-emotional-overhead-at-work
Über die Studie1 |
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Atlassian hat in Zusammenarbeit mit YouGov im Zeitraum vom 08. bis 24. August 2024 10.000 Büroangestellte aus den USA, Australien, Frankreich, Deutschland und Indien zu ihrer Kommunikation am Arbeitsplatz und der Produktivität in ihren Unternehmen befragt. Aus Deutschland wurden 2.000 Büroangestellte befragt. |