Weg vom herkömmlichen, starren Messekonzept – das ist die Devise des neuen Veranstaltungsformats in Dortmund mit Fokus Cyber Security. Neben Percussion-Unterhaltung im Blue-Boy-Stil gehören dazu offene Aussteller- und Vortrags-Areas gepaart mit jeder Menge Mitmachkultur. Ein Konzept mit Zukunft?
Gegen Cyberkriminalität ist heutzutage kaum ein Unternehmen gefeit. Kein Wunder, dass das Thema Cybersicherheit eine so große Relevanz hat. Warum es in Zeiten von it-sa und Co. nun noch eine weitere Veranstaltung mit Security-Fokus braucht, erläutert Hasan Ezdi, Veranstalter des Cyber Security Fairevents, im Interview mit funkschau.
funkschau: Die Häufigkeit und Intensität von Hackerangriffen steigt seit Jahren. Wie schätzen Sie vor diesem Hintergrund das Thema IT-Security grundsätzlich und insbesondere mit Blick auf deutsche Unternehmen ein?
Hasan Ezdi: Meiner persönlichen Einschätzung nach ist das Konzept der herkömmlichen IT-Security für viele Unternehmen überholt. Heutzutage müssen die Strategien und Lösungen mit einem 360-Grad-Rundumblick betrachtet werden. Die IT-Security ist ein Teil der übergeordneten Definition der Cyber Security – bei der es sich kein Unternehmen erlauben kann, es zu vernachlässigen. Die Cyber-Security-Lösungen blicken dabei über den Tellerrand hinaus und bieten unter anderem Lösungen wie Archivierung, Back-up bis hin zur Zertifizierung von IT-Systemen an. Für deutsche Unternehmen heißt das, immer informiert und am Puls der Zeit zu sein – besser noch, den Cyberkriminellen einen Schritt voraus zu sein.
funkschau: Die neue Arbeitswelt drängt Unternehmen dazu, „traditionelle“ Sicherheitsmaßnahmen wie Antimalware und Personal Firewalls in Frage zu stellen und zeitgemäßere Strategien zu entwickeln. Inwiefern ist ein entsprechendes Event in der Lage, auch solchen Entwicklungen Rechnung zu tragen?
Ezdi: Im Mittelpunkt unserer Veranstaltung stehen zwei Interessengruppen. Zum einen die Cyber-Security-Unternehmen, die das CSF mitfinanzieren und eine Business-Plattform für Ihre Lösungen erhalten. Zum anderen die Besucher, denen von den ausstellenden Unternehmen Wissensvermittlung und Lösungen geboten wird. Die Besucher erhalten somit vor Ort die Möglichkeit, sich persönlich über aktuelle, innovative und zeitgemäße Strategien für ihre notwendigen Belange zu informieren. Sie wählen, ob sie in den Business- und Technical-Solutions-Foren mit tiefergehenden Vorträgen die neuesten Technologien und Strategien anhören oder die Aussteller direkt an den Messeständen persönlich kontaktieren wollen, um sich beraten zu lassen.
Zum anderen bietet das CSF mit seinen Keynote Speakern, die über ihre eigenen Erfahrungen berichten, aktuelle Best-Practice-Beispiele. In dieser Konstellation stellen wir sowohl Information als auch Angebot und Nachfrage in den Mittelpunkt des Geschehens.
funkschau: Warum noch eine weitere Veranstaltung mit Security-Fokus? Haben wir mit der it-sa in Nürnberg im Herbst und der RSA in San Francisco im Frühjahr nicht schon zwei sehr dominante und wegweisende Messeformate in dem Umfeld? Oder anders gefragt: Was war der Anlass für das CSF?
Ezdi: Zunächst möchte ich die Frage in Bezug auf den Anlass beantworten. Durch die jahrelangen Erfahrungen meiner Werbeagentur mit Ausrichtung auf Messen und Events wuchs die Idee, Messen und Events neu zu denken. Sei es aus der Sicht der Besucher oder der Aussteller. Selbstverständlich kennen wir die Ziele, die Unternehmen verfolgen, wenn sie eine Messebeteiligung anstreben oder alternativ ein Inhouse-Event oder Ähnliches veranstalten. Auch wissen wir, was Gäste auf einer Veranstaltung mitnehmen wollen. Das Konzept des CSF ist, Messe, Event, Kongress mit Erlebnis zu kombinieren und mit neuen Ideen und Impulsen zu begeistern. Alle bestehenden Veranstaltungsformate haben seit Jahren ihre Berechtigung, es fehlen aber neue Impulse. So wie die Cyber-Security-Unternehmen ständig mit Innovationen ihre Produkte und Angebote verbessern, sollten sich auch die Veranstaltungsformate ständig weiterentwickeln.
Schon seit Jahren ist ein Trend zu regionalen bis überregionalen Veranstaltungen zu erkennen. Seien es Tagesveranstaltungen oder Road-shows von Unternehmen oder Verlagen, die keine Mühen und Kosten scheuen in der Nähe der Interessenten erreich- und erlebbar zu sein. Die Zeiten, als Messebesucher einen langen Weg auf sich nahmen, um die neuesten Produkte zu bestaunen, sind überwiegend vorbei. Die Informationsbeschaffung hat sich grundlegend verändert. Informationen sind überall abrufbar, trotzdem erfreuen sich regionale Veranstaltungen großer Beliebtheit. Das zeigt uns, der persönliche Kontakt ist und bleibt bei Anbietern und Anwendern ein wichtiger Baustein im Business. Genau hier haben wir mit dem CSF angesetzt. Zunächst haben wir den Termin auf das erste Quartal gesetzt, der Anwendern und Unternehmen sicher entgegenkommt. Mit Dortmund und NRW haben wir eine Region, welche die größten Dichte an deutschen Großunternehmen bietet und das größte Ballungsgebiet in Deutschland ist. Darüber hinaus ist NRW Deutschlands Investitionsstandort Nr. 1, der viel in seine digitale Zukunft steckt. Wir sind überzeugt, mit diesen und vielen weiteren Vorzügen in NRW und Umgebung die besten Voraussetzungen für eine Cyber-Security-Veranstaltung vorzufinden und so allen Beteiligten eine attraktive Veranstaltung bieten zu können.