Der Sicherheitsanbieter Zimperium beobachtet eine deutliche Zunahme mobiler Phishing-Angriffe. Immer mehr Phishing-Webseiten sind speziell für mobile Endgeräte optimiert, wodurch die Gefahr für Nutzer und Unternehmen wächst.
Laut Zimperium, einem Experten für mobile Sicherheit, ist die Gefahr von Phishing-Angriffen auf mobile Endgeräte deutlich gestiegen. Mobile Phishing umfasst verschiedene Formen wie SMS-Phishing (Smishing), Voice-Phishing (Vishing), App-basiertes Phishing sowie Phishing über E-Mail und soziale Medien. Die Angriffe richten sich oft gegen private Verbraucher, haben jedoch auch schwerwiegende Folgen für Unternehmen, wenn infizierte Geräte sensible Daten preisgeben oder Unternehmensnetzwerke infiltrieren.
Aktuelle Analysen von Zimperium zeigen1, dass 80 Prozent der Phishing-Seiten speziell für mobile Geräte optimiert sind. Diese Fokussierung erhöht das Risiko für die Nutzer erheblich. Angreifer setzen vermehrt auf HTTPS-Verbindungen, um ein falsches Sicherheitsgefühl zu erzeugen und die Opfer zu täuschen. Herkömmliche Sicherheitsmaßnahmen, wie sie in Unternehmen häufig eingesetzt werden, reichen demnach nicht aus, um diese Bedrohungen abzuwehren.
Die Zimperium-Analysten berichten, dass 87,1 Prozent der Phishing-URLs inzwischen HTTPS-Verbindungen nutzen, was den Eindruck einer sicheren Website vermittelt. Auffällig ist auch, dass rund 60 Prozent der neuen Phishing-Domains bereits innerhalb von zwei Stunden nach ihrer Registrierung ein SSL-Zertifikat erhalten, um vermeintlich sichere Verbindungen vorzutäuschen. Angreifer nutzen oft eine einzelne Domain, um mehrere betrügerische Websites zu hosten, die in vielen Fällen denselben geografischen Schwerpunkt aufweisen.
Obwohl die Hälfte der Phishing-Seiten innerhalb der ersten Woche entdeckt wird, bleibt die andere Hälfte länger als eine Woche aktiv, was sie als Zero-Day-Bedrohungen klassifiziert. Dies zeigt die Notwendigkeit für Echtzeit-Erkennung auf mobilen Geräten, um die Benutzer vor neuen und noch unbekannten Bedrohungen zu schützen.
Zimperium betont, dass mobile Plattformen zunehmend zur Zielscheibe komplexer Phishing-Angriffe werden, gegen die traditionelle Schutzmaßnahmen oft versagen. Daher sei der Einsatz fortschrittlicher Echtzeit-Technologien zur Erkennung und Abwehr mobiler Bedrohungen auf dem Gerät unerlässlich, um die wachsenden Risiken effektiv zu minimieren.
1 https://www.zimperium.com/blog/deep-dive-into-phishing-chronology-threats-and-trends/