Pädagogen in Sorge: Digitale Sprachassistenten lassen die Umgangsformen verrohen. Dabei ist Abhilfe so einfach.
Pädagogen schlagen Alarm: Sprachassistenten wie Alexa, Siri oder Google Assistant würden Kindern die guten Manieren abgewöhnen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung der Childwise Agency in Großbritannien. Danach nutzen bereits 42 Prozent der Schulkinder zwischen neun und 16 Jahren die digitalen Assistenten zum Erledigen der Hausaufgaben. Sorgen bereitet den Autoren der Studie dabei nicht etwa, dass die Kinder ihr Hirn nicht mehr selbst anstrengen, um die Aufgaben zu lösen, oder dass künftige Schulabsolventen nicht mal mehr ihren eigenen Namen schreiben können.
Sie fürchten vielmehr, dass die Umgangsformen im zwischenmenschlichen Alltag auf der Strecke bleiben, weil die Anweisungen ohne Höflichkeitswörter wie »Bitte« oder »Danke« ausgeführt würden. Nicht nur, dass der digitale Helfer auf ein schnödes «Hey Alexa« reagiert. Nein, der Nutzer könne »mach dies« oder »mach das« womöglich unhöflich oder gar aggressiv fordern ohne irgendwelche Konsequenzen fürchten zu müssen.
Als Hauptproblem sehen die Forscher, dass das Reden mit Sprachassistenten keine Manieren erfordert und die Geräte auch keinerlei erzieherische Maßnahmen gegen rüde Umgangsformen auf der Pfanne haben. Zum Glück haben sie aber ein Patentrezept, mit dem sich die drohende Verrohung ganz eifnach verhindern lässt: Das vorbildliche Verhalten der Erziehungsberechtigten. Diese müssten einfach höflich mit den Geräten reden und so ein gutes Beispiel geben. Wenn die Eltern einfach »Danke Google Home« sagen, sobald die Kommunikation beendet ist, würde das Kind das auch übernehmen. Erzieher, Lehrer und künftige Arbeitgeber werden begeistert sein, wie einfach es im Digitalzeitalter ist, Kindern gute Umgangsformen beizubringen.