Nach Apple könnten sich die Wettbewerbshüter weitere US-Konzerne wegen ihrer Steuervermeidungspraktiken vorknöpfen. Sie haben unter anderem Amazon und McDonalds im Visier.
In einem Interview mit dem Handelsblatt verriet EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, dass zu weiteren Verfahren gegen große Konzerne wegen Steuervermeidung kommen könnte. Man habe schon Amazon und McDonalds und einige andere sehr bekannte Unternehmen auf der Liste. Ob gegen diese letztlich auch Verfahren eingeleitet werden, ist aber noch nicht sicher.
Bei diesen Unternehmen soll es um deutlich kleinere Beträge gehen als bei Apple, das nach dem Willen der EU-Kommission 13 Milliarden Dollar plus Zinsen an Irland nachzahlen soll. Diese Summe habe der Konzern an unzulässigen Steuervergünstigungen erhalten. Allerdings wehrt sich nicht nur Apple gegen die Zahlung, auch Irland will dagegen vor Gericht ziehen.
Dass nach Apple nun weitere US-Konzerne ins Visier der EU rücken, ist laut Vestager kein Anzeichen dafür, dass die EU es auf diese abgesehen hat. In der Vergangenheit hätten überwiegend europäische Firmen illegale Beihilfen zurückzahlen müssen. Wenn man jetzt häufiger Verfahren gegen US-Unternehmen eröffne, liege das daran, dass man neue Erkenntnisse zu diesen habe. Im Falle von Apple habe man diese beispielsweise durch eine Anhörung im US-Senat erhalten.