Dell-Chef Michael Dell sieht das Problem des Fachkräftemangels gelassen: Keine Schule könne ihren Schülern das beibringen, was sie im Berufsleben brauchen. Denn da käme es nicht auf Zeugnisse und Diplome an, sondern auf Skills und was man daraus mache. Es sei durchaus ausreichend, wenn die die Schule die Basics, wie das Alphabet vermittle, meinte Dell. Vor allem aber solle sie als Filter funktionieren und die Geeigneten aussieben.
Star-Philosoph Richard David Precht hat eine etwas andere Sicht der Dinge. Für ihn ist das Schulsystem in Deutschland das zentrale Problem: »Unser Bildungssystem ist im 19. Jahrhundert stehengeblieben.« Die Vorbereitung dort habe mit der Arbeitsweise der Zukunft nichts zu tun. »Unser Schulsystem bereitet die Schüler auf einen Job als Sekretärin vor«, kritisiert Precht.
Für den Philosophen müssen Schüler mehr mitbekommen als nur das Basiswissen, um sich dann in der Firmenhierarchie von Dell, Intel oder HP hochzuarbeiten. Lebenslange Arbeitsverhältnisse verschwinden, die Menschen müssen sich immer wieder neu orientieren und neue Möglichkeiten suchen, ihr Geld zu verdienen. Dafür sei lebenslanges Lernen, Flexibilität und Resilienz nötig, fordert der Philosoph: »Wir brauchen eine völlig veränderte Art des Lernens.«