ERP-Systeme verfügen häufig über ausreichend Trainingsdaten, damit maschinelles Lernen möglich ist. Auch wenn in einigen Bereichen konkreter Handlungsbedarf besteht, ist aufgrund der Komplexität eine solche Technik aber zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer vorstellbar. »Da im ERP-Umfeld sehr komplexe Prozessvernetzungen vorhanden sind, sind wir der Auffassung, dass künstliche Intelligenz dies noch nicht leisten kann«, so Michael Kempf.
Hans Jürgen Schöpf sieht ein großen Potenzial: »Mit Machine Learning lassen sich zahlreiche Prozesse optimieren, die im ERP-System ablaufen. Dazu zählt etwa die automatisierte Steuerung der Maschinenbelegung anhand von Maschinendaten, die zu einer besseren Auslastung der Maschinen führt; oder die Ermittlung und Steuerung punktgenauer Serviceintervalle und der idealen Austauschzeitpunkte von Verschleißteilen, um die Verfügbarkeit der Maschinen zu erhöhen.«
Machine Learning spielte bereits eine wichtige Rolle im Bereich »Embedded Business Intelligence«. Auch im Bereich der Buchung könnten lernende Systeme Vorteile gegenüber manuellen Tätigkeiten aufweisen. Und nicht zuletzt die Bereiche Industrie 4.0 und IoT böten ein unendliches Potenzial, ist sich Dirk Thomas Wagner sicher. »Unternehmen wollen ja nicht Daten um der Daten willen sammeln, sondern wertvolle Informationen extrahieren.«
Die Unternehmen fordern zunehmend einfach nur noch eine funktionierende Lösung und möchten dabei nicht mehr zwischen einzelnen Aspekten wie Hard- und Software, Datenbanken, Applikationen, Infrastruktur oder IT-Sicherheit unterscheiden müssen. Ein neues Service-Geschäftsmodell ist deshalb, dass der Anbieter als einziger Ansprechpartner für sämtliche Themen und Subthemen agiert, die mit der benötigten ERP-Lösung zusammenhängen.
Das werde allerdings kaum ein Anbieter alleine leisten können. Deshalb ist er auf ein umfassendes und fundiertes Partner-Ökosystem angewiesen, das schnell, flexibel und möglichst automatisiert zusammenwirken kann, fasst Hans Jürgen Schöpf zusammen