Also wenden sich doch auch die Partner zunehmend dem Cloud Computing zu, was bemerkenswert ist. Denn dass die Hersteller dieses Geschäft forcieren, ist hinlänglich bekannt. Doch hätte man erwartet, dass unter den Partnern nach wie vor die vor allem den deutschem Channel attestierte Reserviertheit vorherrscht. Tatsächlich hat Tech Data-Chef Michael Dressen feststellen müssen, dass es immer noch sehr viele ITK-Fachhändler gebe, die mit wenig Zuversicht in die Zukunft blickten. »Insbesondere auf das Cloud Computing sind nicht alle gut zu sprechen«, weiß der Broadliner-Chef. Er bekomme immer dieselben Vorbehalte der Partner zu hören: Erstens, die Kunden wollten keine Cloud-Lösungen und, zweitens, man verdiene damit kein Geld. Vor allem den zweiten Punkt könne er gut verstehen, sagt Dressen. Tatsächlich müssten Partner beim Umstieg auf Mietmodelle erst einmal mit Umsatzeinbußen rechnen. Und mit hohen Investitionen in eine Zukunft mit ungewissem Ausgang. Davon betroffen sei keineswegs nur der Softwarebereich, mit seiner fortgeschrittenen Transformation vom Lizenzvertrieb hin zum Software-as-a-Service, sondern auch der komplette Infrastrukturbereich. Es hilft also nichts, findet Dressen: »Es ist umso wichtiger, dass den Fachhändlern klar wird, dass der Weg dorthin geht.«
Wer die Herausforderung der Transformation nicht annehme, gehe ein höheres Risiko ein, zu verschwinden. Dressen geht nach wie vor davon aus, dass es in absehbarer Zeit deutlich weniger Partner geben wird als bisher gewohnt. »Gleichzeitig wird es auch viele neue Partner geben«, prognostiziert der Tech Data-Chef. So adressiere man mit der eigenen Kongressveranstaltung unter dem Motto »Cloud bewegt« am 15. Oktober in München gezielt auch Managed Service Provider oder ISVs. Auch beim VAD Arrow ECS sucht man den Kontakt zu neuen Partnern, denn: »Auch die Endkunden arbeiten zunehmend mit verschiedenen Partnern, MSPs, ISVs und Systemintegratoren zusammen«, wie Zentraleuropachef Jean-Loup Desamaison-Cognet weiß.