Neuer präferierter Bezahldienst

Ebay ersetzt Paypal durch Adyen

1. Februar 2018, 14:50 Uhr | Lars Bube
Ebay tauscht seinen langjährigen Premium-Zahlungspartner Paypal gegen Adyen aus
© Czanner - Fotolia

Indem Ebay seinen Kunden für die Zahlungsabwicklung künftig Adyen ans Herz legt, will sich das Unternehmen unabhängiger von der einstigen Tochter Paypal machen. Händler können sich auf sinkende Gebühren und einfachere Preisstrukturen freuen.

Ebay intensiviert ab sofort seine Partnerschaft mit dem niederländischen Bezahldienstleister Adyen. Die Unternehmen wollen gemeinsam ein neues Bezahlsystem entwickeln, das Ebay weitreichendere Kontrollmöglichkeiten über die Transaktionen gibt. Dieses wird laut Ebay ab Mitte 2020, wenn die aktuelle Partnerschaft mit Paypal ausläuft, offiziell zur bevorzugten Zahlungslösung des Online-Auktionshauses. Bis 2021 will eBay dann schon den Großteil seiner Marktplatzkunden auf das neue System umgestellt haben. Während sich Ebay damit unabhängiger von Paypal machen und seine Position gegenüber Amazon stärken will, verspricht das Unternehmen auch den Kunden zahlreiche Vorteile durch den Wechsel. So könnten beispielsweise Verkäufer von einfacheren Preismodellen, sinkenden Transaktionsgebühren, einer zentralen Abwicklungs- und Informationsplattform für ihre Geschäfte und einer größeren Kundenreichweite profitieren. Den Käufern soll neben der zusätzlichen Zahlungsoption ein neuer vereinheitlichter Checkout-Prozess entgegenkommen.

Zugleich betont Ebay, dass Paypal ein wichtiger Partner bleiben und den Kunden zumindest noch bis 2023 auch die Bezahlung darüber als eine mögliche Option angeboten werden soll. Dennoch bedeutet der Schritt eine einschneidende Zäsur für beide bislang eng verbundenen Seiten. Immerhin hatte Ebay Paypal 2002 für 1,5 Milliarden US-Dollar gekauft und dann 13 Jahre später als eigenständiges Unternehmen wieder an die Börse gebracht. Zwar ist die Abhängigkeit Paypals von Ebay, von dem bis dahin rund ein Drittel der Transaktionen kam, seither – auch dank Partnerschaften mit anderen Bezahldiensten von Apple, Google und den beiden Kartenzahlungsanbietern Mastercard und Visa – deutlich zurückgegangen. Kam 2015 noch rund ein Drittel der Paypal-Transaktionen von Ebay, sind es heute aber immerhin noch rund 13 Prozent. Dementsprechend ging der Aktienkurs von Paypal nach der Ankündigung leicht nach unten, wohingegen die Ebay-Papiere zulegen konnten.

Auch Ebays neuer Partner profitierte von der offiziellen Bekanntgabe der neuen Partnerschaft. Dabei ist Adyen alles andere als ein unbeschriebenes Blatt. Der Anbieter zählt zu seinen Kunden unter anderem den Fahrtenvermittler Uber sowie die Streaming-Anbieter Netflix und Spotify.


Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Paypal

Weitere Artikel zu eBay GmbH

Matchmaker+