Einige Paketdienstleister ziehen deshalb bereits die Notbremse und wollen eine Obergrenze für Online-Händler einführen, wie Hermes bei Otto. Demnach sollen nur noch die Pakete zum Versenden angenommen werden, welche die Logistiker auch bewältigen können. DPD-Chef Boris Winkelmann würde dagegen sogar noch einen Schritt weiter gehen und sich die letzte Meile zur Haustür bezahlen lassen: »In der Zukunft kann es so kommen, dass die Paketdienste standardmäßig an den Paketshop liefern und die Lieferung zur Haustür dann zum Beispiel 50 Cent kostet«, so der DPD-Manager gegenüber der »Wirtschaftswoche«. Zuspruch erhält Winkelmann unter anderem von Hermes. Das Unternehmen ist ebenfalls der Ansicht, dass die Zustellung an die Haustür angesichts des hohen Aufwands teurer werden muss.
Diese neuen Ansätze könnten sogar die markanten Zustellfahrzeuge der einzelnen Paketzusteller — zumindest in den Großstädten — verschwinden lassen. Denn viele Paketdienstleister denken bereits über übergreifende Paketstationen nach, die von allen Dienstleistern beliefert werden und von denen anschließend die Auslieferung erfolgt. Dann zählt nicht mehr, wer das Paket zustellt, sondern welche Route die effizienteste ist. Solange für den Engpass aber keine Lösung gefunden wurde, sollen Online-Händler ihre Kunden ein genaues Bestelldatum nennen, bis zu dem eine pünktliche Auslieferung noch garantiert werden kann. Denn der Paketfrust richtet sich nicht nur gegen den Boten, sondern oft genug auch gegen den Verkäufer.