Streit um Call of Duty: Black Ops 2
Ex-Diktator verklagt Ballerspiel-Macher
Der ehemalige Diktator Panamas Manuel Noriega hat die Spielefirma Activision Blizzard verklagt. Noriega sieht sich durch das Ballerspiel Call of Duty: Black Ops 2 als »Mörder und Staatsfeind« verunglimpft.
Mit einer außergewöhnlichen Klage müssen sich derzeit die Spielentwickler von Activision Blizzard herumschlagen. Panamas ehemaliger Staatschef, der Diktator Manuel Antonio Noriega, will von der Firma Schadenersatz, da er sich in deren bereits vor zwei Jahren veröffentlichtem Spiel Call of Duty: Black Ops 2 widererkennen will. In der Rahmenhandlung des Ballerspiels taucht eine »Noriega« genannte Figur auf, die zunächst mit dem amerikanischen Geheimdienst CIA gegen lokale Kriminelle zusammenarbeitet, sich später jedoch zum Verräter gegen die US-Schlapphüte wandelt.
Tatsächlich weist die Geschichte auch neben dem Namen einige Parallelen zum Leben des echten Noriega auf, der von 1983 bis 1989 die Militärregierung Panamas geführt hatte und seit dem Einmarsch der USA dort im Gefängnis sitzt. Der unter anderem wegen des organisierten Drogenhandels verurteilte Manuel Noriega sieht sich durch die Figur im Spiel zu Unrecht als »Entführer, Mörder und Staatsfeind« verunglimpft. Noch dazu habe er dem Hersteller nicht die Erlaubnis erteilt, seinen Namen zu verwenden. Als Ausgleich fordert Noriega nun Schadenersatz in nicht bekannter Höhe für den »missbrauch« seiner Identität, mit dem seiner Ansicht nach die Verkaufszahlen in die Höhe getrieben werden sollten.
Activision Blizzard hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen Noriegas geäußert. Allerdings ist es durchaus wahrscheinlich, dass die Ähnlichkeiten der Spielfigur mit dem realen Diktator nicht ganz zufällig sind. Immerhin hatte bereits der Vorläufer Call of Duty: Black Ops zu einigen Diskussionen geführt, da in dem Spiel ein schwer an den kubanischen Maximo Lider Fidel Castro erinnernder Diktator aufgetaucht war, dessen Eliminierung dem Spieler Bonuspunkte und die Trophäe »Diktatorentod« einbrachte.
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