»Zwischenhandel ausschalten«

Goldene Zeiten für den Fachhandel

6. Februar 2015, 15:41 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Gebrauchte Lizenzmanagement-Software

CRN: Machen Behörden und Unternehmen die von XP auf Windows 7 oder 8 umsteigen wollen aktuell noch immer einen merklichen Anteil der gebrauchten Softwarekäufe aus?

Vöge: Einige Unternehmen setzen noch XP ein, jedoch hauptsächlich für Rechner ohne Internetzugang. Ansonsten werden ganz normale Erweiterungs- und Ersatzbeschaffungen – gerne auch durch Windows Upgrade-Lizenzen aus Volumenverträgen vorgenommen.

CRN: Welche Software ist denn aktuell besonders gefragt?

Vöge: Die Nachfrage wird dominiert durch das jeweils aktuelle und das vorhergehende Release, bei Microsoft Office sind dies 2013 und 2010. Zudem werden Windows, Exchange und SQL Server der Releases bis 2008 in allen Varianten – von Standard über Enterprise bis zum Datacenter nachgefragt. Bei Adobe konzentriert sich die Nachfrage auf Produkte der Creative Suite 6 und der Vorversion 5.5.
Wir beobachten bei Unternehmen übrigens zunehmend das Interesse, alle handelbaren Lizenzen wieder zu verkaufen, dazu gehören hochwertige CAD/CAM Produkte, Helpdesksysteme, CRM und ERP Software und sogar Lizenzmanagement Software. Gerade auch für solche Produkte bietet Li-x in den kommenden Monaten Angebote an.

CRN: Hat Microsoft dem Gebrauchtsoftwarehandel mit dem Wechsel zu Office 365 einen Gefallen getan, da viele Kunden lieber weiterhin die klassischen Box-Pakete nutzen wollen?

Vöge: Mit Mietmodellen, wie z.B. von Microsoft und Adobe, verfolgt die Softwareindustrie zwei maßgebliche Ziele:

  • Erstens soll der Customer Lifetime Value, d.h. der Ertrag aus einem Kunden für die Dauer der Geschäftsbeziehung, nachhaltig gesteigert werden. Zu diesem Zweck werden Austrittsbarrieren geschaffen, die einen zukünftigen Wechsel zu einem Wettbewerber erschweren.
  • Zweitens soll die Gross Margin, der Deckungsbeitrag für den Softwarekonzern erhöht werden. Dies ist nur zu Lasten von Händlern und Systemhäusern möglich. Ein Monopolist mit direktem Kundenzugang benötigt keinen Zwischenhandel mehr. So sind Hersteller wie Microsoft und Adobe auf dem besten Weg, den Zwischenhandel komplett auszuschalten.

Unternehmen, die sich für ein Mietmodell entscheiden, verkaufen ihre nicht mehr benötigten Lizenzen zur Refinanzierung der Mietkosten der ersten ein bis zwei Jahren. Dies ist für Unternehmen sehr interessant und senkt die Miete für einen nicht unbedeutenden Zeitraum auf Null Euro. Die in der Folge am Markt als Gebrauchtsoftware angebotenen Lizenzen verhelfen Unternehmen, die sich in keine Mietabhängigkeit begeben wollen, zu signifikanten Einsparungen für die nächsten Jahre. Die konstanten Mietkosten bleiben ihnen erspart und sie bleiben unabhängig in ihren Entscheidungen darüber, wann sie welches Software-Release einsetzen.

Für Systemhäuser und IT-Berater bietet die jetzige Marktsituation beste Voraussetzungen. Der Gebrauchtsoftwaremarkt ist ein idealer Business Enabler für Systemhäuser. Was ihnen die Softwarekonzerne verwehren ermöglichen nun Unternehmen wie Preo und Li-x, die auch gleich noch das gesamte Prozess-Know-how für die Übertragung von Software-Lizenzen zur Verfügung stellen. So sind zum Preis eines gebrauchten Office auf Li-x aktuell Microsoft Enterprise Desktop Lizenzen aus Enterprise Agreement Verträgen verfügbar, die als „all inclusive“ Lizenzen mit Office Professional, Windows Betriebssystem Upgrade und allen wichtigen CALs bisher ausschließlich von den großen License Service Providern angeboten wurden.
Reseller können sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und lassen sich vom Einkauf der gebrauchten Software bis zur Auslieferung an ihre Kunden von li-x unterstützten. Der Vorteil des Onlinemarktplatzes: das Handeln geht schnell und auf Tastendruck.


  1. Goldene Zeiten für den Fachhandel
  2. Gebrauchte Lizenzmanagement-Software
  3. Markt mit Zukunft

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