Parallel zum neuen Transparenzbericht legt Wikipedia auch Google-Löschanträge offen. Auch Anfragen zur Herausgabe von Nutzerdaten und Einflussnahme auf Inhalte werden aufgezeigt.
Die Wikimedia Foundation hat ihren neuesten Transparenzbericht veröffentlicht. Der Wikipedia-Betreiber zeigt darin auf, wie oft von außen versucht wird, Inhalte zu beeinflussen, Nutzerdaten offen legen zu lassen oder Inhalte herauszunehmen. Zudem legt das Projekt 57 Google-Löschanträge offen, die sich auf Einträge der verschiedenen Wikipedia-Seiten beziehen. Demnach sind vor allem Einträge der niederländischen Wikipedia-Ausgabe von Lösch-Anträgen betroffen. Allein hier können über 50 Einträge nicht mehr über Suchmaschinen gefunden werden. Weitere von den Löschanträgen betroffene Seiten sind die englische und die italienische Ausgabe des Online-Lexikons.
Zudem wurden in den letzten zwei Jahren 56 Anfragen an Wikimedia gerichtet, Nutzerdaten offenzulegen. Gleichzeitig zeigt Wikimedia aber auch, wie wenig das Projekt im Vergleich zu Facebook oder Google von derartigen Anfragen betroffen ist. Vor allem aus den USA kommen viele derartige Anfragen, Deutschland teilt sich hier den zweiten Rang mit Frankreich. Allerdings wurden auch nur bei Anfragen aus den Staaten tatsächlich Informationen weitergegeben.
Gleichzeitig wurden von Juli 2012 bis Juni 2014 insgesamt 304 Anfragen gestellt, Inhalte abzuändern oder zu entfernen. Keiner diese Anfragen wurde Seitens Wikimedia stattgegeben. Wieder kommt ein Großteil solcher Forderungen aus den USA, aus Deutschland kommen die zweimeisten Anfragen, England liegt auf Platz Drei.
Im Transparenzbericht bezieht Wikimedia kritisch zu derartigen Anfragen Stellung. »Die Wikimedia-Projekte gehören Euch, nicht uns. Menschen auf der ganzen Welt wollen, dass ihr den ganzen Content verfasst, editiert, online stellt und zusammentragt. Deshalb glauben wir, dass die Nutzer entscheiden sollten, was zu den Wikimedia-Projekten gehören soll, wenn es legal ist.«