Das sogenannte Cloud Computing, über das Unternehmen starre und langfristige Anschaffungskosten (capital expenditure, Capex) in variable und kurzfristige Betriebskosten (operational expenditure, Opex) verwandeln können, hat traditionelle IT-Anbieter wie IBM und HP in eine Krise gestürzt. Sie unternehmen derzeit große Anstrengungen, die versäumten Entwicklungen nachzuvollziehen. Der Channel der traditionellen Value Added Resellers (VARs) und Solution Providers (SPs), hierzulande spricht man oft Systemhäusern, ist ins Nachdenken gekommen. Viele versuchen, den neuen Megatrend abzuwettern und Geschäfte mit sogenannten Private Clouds zu machen, die mit den Public Clouds indes nicht viel gemeinsam haben. Der Channel von AWS besteht vorwiegend aus IT-Dienstleistern und Beratungshäusern – traditionelle Reseller halten sich fern, weil sie um ihr gewohntes Geschäftsmodell fürchten.
Auch Facebook ist in den Sphären von Cloud Computing und Rechenzentren aktiv. Vergangene Woche hat die Zuckerberg-Company in San Jose auf dem OPC Summit, einem Treffen von Unternehmen, die am Open Compute Project (OPC) mitarbeiten, das erste eigene System-on-a-Chip für ein modulares Server-System vorgestellt. Im Gepäck hatte das Unternehmen, das eben nicht nur das größte soziale Netzwerk anbietet, sondern es in riesigen Rechenzentren auch betreibt, außerdem ein Framework zur Systemverwaltung, das auf der quelloffenen Versionsverwaltungssoftware Git aufbaut und Anforderungen von Hardware-Herstellern adressiert. Das OPC hat Facebook vor vier Jahren ins Leben gerufen, um Baupläne für Hardware-Produkte mit anderen Anbietern zu teilen. Mit von der Partie sind zum Beispiel Apple, Cisco, Dell, HP, Juniper Networks, Microsoft und Rackspace.