CRN-Interview gebrauchte Software

Kein »Kuschelkurs mit den Software-Herstellern«

16. Februar 2017, 19:51 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Unnötiger Sturm im Wasserglas

CRN: Der EuGH und BGH haben zwar relativ klar formuliert, was die Rechtekette für einwandfreie Weiterverkäufe alles beinhaltet, allerdings gibt es unter den Anbietern Uneinigkeit darüber, wer diese Beweise zum Beispiel im Falle eines Audits erbringen muss. Halten Sie hier eine weitere Klärung für notwendig und was spricht aus Ihrer Sicht dafür, diese Nachweislast beim Händler zu belassen?

Schneider: Diese Frage ist ein Beispiel für das Vorgehen, das ich in meiner vorhergehenden Antwort angesprochen habe. Hier hat ein Wettbewerber einen Punkt zum Problem gemacht, der überhaupt kein Problem ist.
Betrachten wir einmal die Tatsachen: EuGH und BGH haben im Detail festgelegt, welche Voraussetzungen gegeben sein müssen, damit eine Lizenzübertragung rechtens ist. Ein detaillierter Nachweis der Rechtekette gegenüber dem Kunden war nicht darunter. Als kürzlich ein Wettbewerber behauptete, die Rechtsprechung habe etwas anderes entschieden, wurde dies sofort vom zuständigen Gericht verboten. Tatsache ist auch, dass es unseres Wissens noch keinen einzigen Fall gab, bei dem bei einem Audit die Rechtmäßigkeit einer usedSoft-Lizenz mit Erfolg bestritten wurde. Das spricht doch wohl für sich.

CRN: Sie sprechen einen Streit aus dem vergangenen Herbst an, der nach einem Beschluss des OLG Hamburg bezüglich der Informationspflichten gegenüber Käufern ausgebrochen war. Inwieweit hat das Ihre Kunden verunsichert?

Schneider: Das war nur ein Sturm im Wasserglas. Als das zuständige Gericht unserem Wettbewerber verbot, seine Falschbehauptungen weiter zu verbreiten, war diese Frage zu den meisten Kunden noch gar nicht durchgedrungen. Unser Umsatzwachstum im abgelaufenen Geschäftsjahr zeigt das sehr deutlich.

CRN: Konnte dadurch nun wenigstens die Anzahl dieser unseriösen Anbieter reduziert werden?

Schneider: Ich kann nur für das B2B-Geschäft sprechen. Hier sind die schwarzen Schafe Gott sei Dank die Ausnahme, weil es nur wenige Anbieter gibt. Da sprechen sich unseriöse Geschäftspraktiken schnell herum.


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