Der für seine kantigen Auftritte bekannte Chief Operating Officer von Microsoft, Kevin Turner, übte sich diesmal in Bescheidenheit. In der alten PC-Welt liegt der Marktanteil des Softwareherstellers über 90 Prozent. In der neuen Welt vielfältiger Geräte beträgt er nur noch 14 Prozent. »Wir brauchen die Einstellung eines Herausforderers«, schlussfolgerte er. Das betrifft den Hersteller selbst, aber auch die Partner, die wie eine ausgelagerte Vertriebs- und Dienstleistungsorganisation agieren. Dazu gehört laut Turner erstens eine Disruption: Es gelte, den Dialog zu verändern und das Geschäftsmodell neu zu erfinden. Zweitens eine Differenzierung durch ein besonderes Wertversprechen. Und drittens Geschwindigkeit. Fehler zu machen ist dabei erlaubt, aber sie müssen dann auch rasch behoben werden. Den seit Jahren gehypten Megatrends Cloud, Mobility, Social Collaboration und Big Data fügte er das Thema Security hinzu, das für viele Europäer wichtige Thema Privacy war dabei irgendwie inbegriffen.
Im Geschäftsjahr 2015, das bei Microsoft am 1. Juli begonnen hat, gelte es, die Anstrengungen in Sachen Cloud zu verdoppeln. Im Geschäftsjahr 2014 machten zirka 53.000 der weltweit rund 600.000 Microsoft-Partner Cloud-Geschäfte, in diesem Jahr sollen es mehr als 100.000 werden. Turner zitierte eine Studie, derzufolge Cloud-Partner im Vergleich zu traditionellen Channel-Unternehmen 1,6-mal mehr Profit erzielen, 2,4-mal schneller wachsen und 1,5-mal so viele neue Kunden gewinnen. »Wir befinden uns mitten in der Transformation«, sagte Turner, und ergänzte: »Jetzt muss es schneller gehen.«