Systemhausgruppe aus Borken
Netgo dreht am großen Rad
Fortsetzung des Artikels von Teil 2
»Kein langweiliges Programm«
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Netgo-Geschäftsführer Patrick Kruse im CRN-Interview:
CRN: Über Differenzierung machen sich vor allem kleine und mittlere Systemhäuser oft keine Gedanken und klagen dann über zu wenige Neukunden oder Bewerbungen. Wo würden Sie sagen, unterscheidet sich die Netgo-Gruppe vom Wettbewerb?
Kruse: Das ist nicht einfach zu beantworten. Natürlich schreiben auch wir uns Allerwelts-Floskeln auf unsere Fahne wie zuverlässig, freundlich, schnell und kompetent. Wir glauben jedoch, dass der Mix unserer Kompetenzen und unseren Kunden einen echten Mehrwert bietet. Unsere Unternehmensgruppe deckt inzwischen ein sehr breites Portfolio ab und das ziemlich kompetent. Beispielsweise Cloud-Services mit einem eigenen Rechenzentrum unter der separaten Gesellschaft Data Westfalia GmbH. Oder IT-Security. Die denken wir seit Unternehmensgründung weiter, als nur bis zur Soft- und Hardware. So decken wir sicherheitsrelevante Unternehmensprozesse wie ISO27001, BSI-Grundschutz und DSGVO mit unserer Sila Consulting GmbH ab. Der Effekt für unseren Kunden ist, dass sie bei vielen IT-Themen kurze Wege gehen können.
CRN: Sie wollen weiter wachsen, aber wie soll das gehen, wenn sich der seit Jahren beklagte Fachkräftemangel 2018 und vielleicht auch noch 2019 noch verstärken wird. Wettbewerber dazukaufen, wie das andere Systemhäuser machen?
Kruse: Zukauf ist eine Möglichkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Bisher haben wir es aber tatsächlich geschafft, organisch zu wachsen. Nun werden wir im Münsterland nicht gerade mit einem großen Angebot an Fachkräften verwöhnt. Durch diverse Recruiting-Kampagnen konnten wir aber einige Mitarbeiter gewinnen. Die beste Werbung machen unsere Mitarbeiter: Sind sie zufrieden, holen sie automatisch neue Arbeitskollegen an Bord. Damit das so bleibt, tun wir einiges dafür.
CRN: Zum Beispiel?
Kruse: Wir gehen manchmal ungewöhnliche Wege, sei es bei der Kundenakquise, bei der Mitarbeiterrekrutierung, beim Auftritt oder der Kundenbindung. Unsere Jubiläumsparty beispielsweise war von Anfang an auf »außergewöhnlich« ausgelegt. Nicht umsonst hieß das Motto »anomal«. Wir wollten unseren Kunden einen ganz besonderen Abend bieten, also kein langweiliges Programm, dafür viele Aha- und Wow-Momente. Vielleicht kann man dieses Bestreben, anders sein zu wollen als andere, auch zu unserem USP zählen.
CRN: Wen werden Sie als nächstes übernehmen?
Kruse: Namen werde ich Ihnen natürlich - noch - nicht nennen. Nur so viel: Im Bereich Software-Asset-Management / Lizenzconsulting sehen wir noch Wachstumspotential. In Kürze kann ich Ihnen da mehr verraten.
CRN: Netgo ist beim noch jungen Systemhausverbund Kiwiko engagiert, Sie sind sogar Vorsitzender des Aufsichtsrats. Was bringt die Mitgliedschaft konkret für Ihre Gruppe?
Kruse: Matthias Jablonski [Vorstand Kiwiko, CRN] kenne ich schon seit sehr langer Zeit. Als er uns seine Idee der Kiwiko präsentierte, waren wir gleich Feuer und Flamme. Der Kerngedanke liegt darin, dass sich die Kiwiko-Mitglieder gegenseitig stärken. Das ist wichtig, weil Kunden einen zentralen Ansprechpartner in allen IT-Fragen erwarten. Die Branche wird jedoch immer komplexer, allein die Zertifizierungsanforderungen der Hersteller werden immer höher. Man kann als Systemhaus nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen und alles im Alleingang leisten. Warum also nicht die Kompetenzen mit anderen Systemhäusern bündeln und Synergien knüpfen? Bei der Kiwiko geht es primär ums Netzwerken, sich kennenlernen, Kompetenzfelder abzustecken, sich zusammenschließen, gemeinsam Kundenprojekte umzusetzen. Das hat uns schon viele Projekte gebracht, in denen wir gemeinsam mit anderen Kiwiko-Partnern Hand in Hand viele Kunden glücklich gemacht haben.
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