Netgo baut das Geschäft mit Cloud und Managed Services massiv aus. Das XaaS-Angebot soll noch in diesem Jahr um weitere as-a-Service-Angebote erweitert werden. Außerdem will die Gruppe ihr Portfolio von der Infrastruktur hin zu Plattform-as-a-Service entwickeln. Und auch KI steht auf der Agenda.
Netgo hat in den letzten Jahren nicht nur das Portfolio durch strategische Zukäufe massiv erweitert. Die Systemhaus-Gruppe hat sich auch verstärkt auf Managed Services und Cloud ausgerichtet und diese Themen zentralisiert.
Sie sind jetzt in der Netgo Production gebündelt, die als Managed-Services- und Cloud-Einheit der Netgo und Dienstleister übergreifend für die fünf Vertriebsregionen fungiert. Geleitet wird sie seit dem vergangenen Jahr von Andreas Török, der die Expertise für dieses Geschäftsfeld bei seiner vorherigen Karrierestation bei Computacenter erworben hat.
Mehr Services als Reselling
Die stärkere Konzentration auf das Managed-Services- und Cloud-Geschäft bezeichnet Török im Gespräch mit connect professional als „notwendige Transformation“, wie sie in allen Systemhäusern anstehe, die einen starken Arm im Reselling-Geschäft haben. Und die beträfe alle Geschäftsbereiche, von der Anpassung des Portfolios bis zur Go-to-Market-Strategie.
Bei Netgo sei das Verhältnis von Handelsgeschäft zu Services und Cloud ausgeglichen mit einer leichten Dominanz des IT-Commerce-Geschäfts. Das habe sich aber stark verändert. „Wir verkaufen jetzt stärker Pakete. Dabei garnieren wir die IT mit Services oder mit Software“, erläutert Török. Durch die neugegründete Netgo Tax gebe es zudem mehr Möglichkeiten, auch vertikale Lösungen einzubinden. „Die Verträge sind heterogener geworden. Aber wir haben immer noch einen weiten Weg vor uns“, räumt der Manager ein.
Dabei ist Netgo in der Transformation allerdings wesentlich weiter als es kleine Systemhäuser mit ihren begrenzten Ressourcen sein können. Denn die Unternehmensgruppe habe gleich mehrere Vorteile, meint Török: „Wir wachsen anorganisch und sind sehr breit aufgestellt – sowohl bei Infrastruktur als auch bei Services. Und wir decken den ganzen Lifecycle ab.“
Das ist vor allem für mittelständische Kunden wichtig, die Netgos Kernkunden ausmachen. Denn die haben anders als Large-Enterprise-Kunden keine eigene IT. Sie brauchen Partner, die die Übergabepunkte und Schnittstellen von IT und Services beherrschen. Diese Kundengruppe sei allerdings sehr heterogen und erstrecke sich von Firmen mit 50 Arbeitsplätzen bis zu solchen mit mehreren tausend.