Grund zur Panik besteht nicht, aber eine Migration ist in der Tat geboten. »Das Ende der Wartung bedeutet nicht das Ende der Funktionalität von Windows Server oder SQL Server. Heute stabile Systeme werden auch bis auf weiteres weiterlaufen. Allerdings steigen die Security-Risiken für den IT-Betrieb ohne Support und zentrale Security Patches an«, stellt Steffen Schuster klar, Consultant bei dem Ulmer IT-Dienstleister Fritz & Macziol. Werden Altsysteme nach dem Auslaufen der Wartung durch den Hersteller weiter betrieben, sind die Anwender besonders in der Pflicht. »In diesem Fall ist es Aufgabe des Kunden, sich detailliert mit den Sicherheitslücken auseinanderzusetzen, um zum Beispiel mittels Firewalls oder anderer Lösungen zu verhindern, dass sie ausgenutzt werden können«, sagt Ulf Simon-Weidner, Manager bei Computacenter. Hierzu können sie Wartungs- und Supportverträge mit Systemintegratoren abschließen. Mittelfristig führt aber kein Weg an einer Migration vorbei.
»Wichtig ist es, die SQL-Server-Umgebung korrekt zu analysieren, zum Beispiel auf die Kompatibilität zu neueren SQL-Server-Versionen. Einzelne Datenbanken und Anwendungen müssen sauber auf das neue System migriert werden«, betont Microsoft-Experte Schuster. »Während und zum Abschluss von Migrationsprojekten sollten Unternehmen ein Review mit den eigenen IT-Mitarbeitern und den externen Beratern durchführen«, empfiehlt Simon-Weidner, der bei dem in Großbritannien beheimateten IT-Dienstleister Computacenter im Bereich Consulting für Solutions Strategy und Presales auf der Basis von Microsoft-Produkten tätig ist.
»Eine generelle Aussage, wie aufwendig eine Migration auf die aktuellen Versionen ist, kann man kaum treffen«, sagt der Microsoft-Kenner. Und sein Berufskollege Schuster von Fritz & Macziol ergänzt: »Wenn die Anwendungen kompatibel mit neueren SQL-Server-Versionen sind, ist eine Migration mit geringem Aufwand möglich. Andernfalls entsteht zusätzlicher Programmieraufwand, der vom konkreten Anwendungsfall abhängig ist.« Im Zweifelsfall sollten geschäftskritische Daten und Applikationen bei der Umstellung priorisiert werden. Innerhalb von Clustern lassen sich Knoten nacheinander aktualisieren, wie die Fachleute wissen.