Die Schwergewichte der IT-Branche zeigten sich zuletzt in Einkaufslaune und rundeten mit der Übernahme von Startups ihr eigenes Portfolio ab. Doch viele der IT-Riesen kaufen nicht nur zu, sondern bieten auch umfangreiche Förderprogramme für die jungen Tech-Firmen.
Egal ob Apple, Cisco, Google oder Intel – die großen IT-Unternehmen zeigten sich in letzter Zeit im Shopping-Fieber. Für junge Unternehmen wie Ascending Technologies (Intel), Beam (Microsoft), Cloudlock (Cisco), Gliimpse (Apple) oder Movidius (Intel) legten die Branchenschwergewichte zum Teil Beträge in Millionenhöhe auf den Tisch. Cisco war der Kauf des IoT-Startups Jasper Anfang des Jahres sogar 1,4 Milliarden US-Dollar wert.
In erster Linie versuchen die Hersteller, mit den Übernahmen Lücken im Portfolio zu schließen oder ihr bestehendes Angebot um eine innovative Technologie beziehungsweise neues Geschäftsmodell zu ergänzen. Doch neben den Schlagzeilen fördernden Akquisitionen betreibt das Gros der Branchengrößen auch eigene Initiativen, um junge Technologieunternehmen mit ihren Ideen zu fördern. Ähnlich wie die heterogene Gründerlandschaft gehen auch die Hersteller auf unterschiedliche Art und Weise an die Aufgabe heran.
Mit »Challenge Up« bieten beispielsweise Cisco, Intel und die Deutsche Telekom gemeinsam ein Inkubationsprogramm für Gründer an. Das siebenmonatige Programm ist auf Anwenderlösungen für das Internet of Things (IoT) spezialisiert. Derzeit arbeiten zwölf ausgewählte Start-ups – darunter auch vier deutsche – mit ihren Mentoren gemeinsam an verschiedenen Projekten. Dafür erhalten die Teams Zugang zu einer globalen Kundenbasis sowie zu weiteren Ressourcen und Ökosystemen der drei Unternehmen. Startups, die das Programm erfolgreich abschließen, stehen zudem in der engeren Auswahl für mögliche Co-Investments. Für Cisco, Intel und die Telekom sind die Startups ein gutes Mittel, um die Herausforderung im boomenden IoT-Geschäftsbereich zu bewältigen.
Im vergangenen Jahr gehörte beispielsweise die deutsche Senic zu den Erfolgsgeschichten von Challenge Up. Das junge Tech-Unternehmen integrierte den intelligenten Controller »Nuimo« in einen auf einem Intel-Chip basierenden Computer und in das Telepresence-System von Cisco. Heraus kam ein gemeinsames Smart Office-Paket, das auch auf der Smart Home-Plattform »Qivicon« der Deutschen Telekom verwendet werden kann.