Künstliche Intelligenz hilft beim Online-Einkauf, kann Staus vermeiden und exaktere Wetterprognosen ermöglichen. Doch wie bleiben bei der rasanten Entwicklung die Rechte der Nutzer gewahrt? Wie lässt sich Transparenz gewährleisten?
Das Bundesjustizministerium will die Entwicklung Künstlicher Intelligenz nicht dem freien Spiel der Kräfte überlassen. Sie dürfe nicht zu einer Herabsenkung des Schutzniveaus von Grund- und Verbraucherrechten führen, heißt es in einem Impulspapier der Behörde. Für die Entwicklung brauche es »entscheidende Leitplanken«, damit diese gewahrt blieben, sagte Gerd Billen, Staatssekretär des Bundesjustizministeriums am Dienstag in Berlin. Die Bundesregierung stehe der neuen Technologie offen gegenüber. »Anstatt zu bremsen, wollen wir fördern und verstehen.« Es sei aber die Aufgabe der Politik, »die Auswirkungen auf den Menschen vom ersten Schritt an mitzudenken«. Die Souveränität der Bürger dürfe dabei nicht zum Objekt eines Algorithmus werden.
»Künstliche Intelligenz ist die digitale Schlüsseltechnologie schlechthin«, sagte Achim Berg, Präsident des Digitalverbands Bitkom. »Deutschland gehört hier weltweit zu den stärksten Standorten und muss diese gute Position halten und ausbauen.« Die Mehrheit der Menschen in Deutschland sei davon überzeugt, dass KI ein wichtiger Faktor für die Zukunftsfähigkeit des Landes sei. Eine repräsentative Umfrage des Verbands untermauerte die Einschätzung. Demnach sehen 55 Prozent der Befragten mehr Chancen, 41 Prozent erwarten allerdings mehr Gefahren und Risiken.
Der Umfrage zufolge erwarten 76 Prozent der Menschen, dass Künstliche Intelligenz den Alltag in Zukunft sehr erleichtern wird. 72 Prozent erwarten wichtige Fortschritte in Forschung und Entwicklung. 66 Prozent der Befragten sehen sie als wichtigen Wachstumsfaktor für die Wirtschaft in Deutschland. 69 Prozent können sich vorstellen, für bestimmte Entscheidungen auf Künstliche Intelligenz zurückzugreifen.