Distributor verordnet sich umfassende Neuaufstellung

Siewert & Kau auf dem Weg zum Dienstleister

7. Oktober 2013, 10:39 Uhr | Samba Schulte

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Heile Welt in Bergheim

Überhaupt ist Björn Siewert darum bemüht herauszustellen, dass man diese Neuaufstellung aus einer Position der Stärke heraus unternehme. Schließlich sorgte die Szene der mittelgroßen Vollsortimenter zuletzt für allerhand Negativ-Schlagzeilen: Mehrwertsteuerbetrügereien, Insolvenzen oder undurchsichtige Investoren-Beteiligungen prägten den sich konsolidierenden Markt der Komponenten- und Peripherie-Spezialisten in Deutschland. Der Bergheimer Distributor aber sieht sich diesem Marktumfeld entwachsen, versteht sich als seriös arbeitendes, Eigentümer-geführtes Unternehmen, das auf beeindruckende Wachstumszahlen verweisen kann. Siewert & Kau hat in seinem Geschäftsjahr 2012/2013 einen Umsatz von rund 450 Millionen Euro und damit ein Umsatzplus von 12,5 Prozent erzielt. Das ist ein erstaunlicher Wert für einen Distributor, der sich in einem sehr wettbewerbsintensiven Markt-Umfeld bewegt. »Das IT Hardware-Geschäft wird häufig zu schnell schlecht geredet«, ist Siewert überzeugt und deutet auf die eigenen Verkaufszahlen: »Wir konnten im IT-Hardware-Geschäft stetig zulegen und verzeichnen auch im laufenden Geschäftsquartal weiter Zuwächse.« Der Distributor trägt dem Siegeszug neuer mobiler Hardware-Devices in seiner Sortimentsgestaltung Rechnung, verdient aber nach eigenem Bekunden trotz der Preistreiberei immer noch sehr gut an den oft schon abgeschriebenen Produktgruppen im PC- und Komponenten-Bereich.

Nichtsdestotrotz ist sich Siewert bewusst, dass sich der IT-Markt in einer Phase der Veränderung befindet und sich insbesondere den Zwischenhändlern neue Herausforderungen stellen werden. Offensichtlich ist, dass der Distributionsmanager und seine Geschäftsführerkollegen auch die Strategien der Wettbewerber, insbesondere der Marktriesen, im Kontext der Marktveränderung im Blick haben. So manche konzeptionelle Stoßrichtung, mit der sich Siewert & Kau vom mittelständischen Distributoren-Umfeld absetzt, findet in vergleichbaren strategischen Konzepten der Broadliner wieder: So ähnelt etwa das Fokus-Distributions-Konzept, welches die Zwischenhandelssparte der Bergheimer prägt, der ehemaligen Strategie der Straubinger Also. Und der neue Vorstoß in das Service-Business ähnelt dem Dienstleister-Vorstoß der neuen Soester Also, die sich über Übernahmen zuletzt gezielt Service-Kompetenzen hinzugekauft hat.


  1. Siewert & Kau auf dem Weg zum Dienstleister
  2. Heile Welt in Bergheim
  3. Mehr Geschäft jenseits der IT

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