Dazu dürfte auch der Fall von Thorsten W. gehören. Laut Handelsblatt soll der Börsenhändler mit seiner Firma im niedersächsischen Lehrte an der Eurex »ein großes Rad« gedreht haben. Thorsten W. ist auch an zahlreichen Firmen beteiligt, unter anderem an einem im vergangenen Jahr in die Insolvenz geschlitterten Pharmaunternehmen, einer Immobiliengesellschaft und einer größeren Softwarefirma in Nordrhein-Westfalen.
Börsenhändler und Geschäftsmann Thorsten W. soll von 2007 bis 2010 versucht haben, den Fiskus um 42,7 Millionen Euro zu erleichtern. 2011 dann habe der Beschuldigte versucht, ihm Rahmen von Cum-Ex-Geschäften die mehrfache Erstattung von Kapitalertragssteuer beim Finanzamt über 27,8 Millionen Euro zu erreichen. Er sei »beim Griff in die Steuerkasse aber abgewehrt« worden, schreibt das Handelsblatt im April vergangenen Jahres im Zuge von bundesweiten Razzien in 19 Wohnungen und Geschäftsräumen. Thorsten W. sei zum Zeitpunkt der Razzien von der Staatsanwaltschaft als Hauptbeschuldigter geführt worden.
Im Schlepptau von Thorsten W. agierte, beziehungsweise agiert stets Oliver K., der in allen oben aufgeführten Firmen die Aufsichtsratsvorsitze innehatte. Bei der Softwarefirma in Nordrhein-Westfalen wechselte der Diplomkaufmann vergangenen Monat in den Vorstand und sorgt aktuell für Turbulenzen mit dem Versuch, den CEO abzulösen, wie CRN berichtete.
Wie der unter Druck stehende Spekulant und Großaktionär Thorsten W. seinen fast 30-prozentigen Anteil am Softwareunternehmen aus Nordrhein-Westfalen künftig disponiert und welche Rolle dabei sein ihm treu ergebener Weggefährte im Vorstand, Oliver K., spielt, ist derzeit offen. Es geht um viele Hundert Arbeitsplätze bei diesem auch in der Vergangenheit an Skandalen reichen Traditionsunternehmen, das in seinem Markt zu einem der führenden Softwarehersteller zählt.
CRN sind die Namen und Firmen bekannt. Da beide Personen kritisch berichtende Medien und Journalisten mit einem Blog, beziehungsweise mit Anwälten massiv einschüchtern, bleiben sie ungenannt.