SAP ist Weltmarktführer bei betriebswirtschaftlicher Anwendungssoftware und in Deutschland besonders stark. »Wir bieten schon seit mehr als zwanzig Jahren Industrielösungen an«, sagt Stefan Gruler, Head Cross Business Architect mit weltweiter Verantwortung bei SAP. Die Partner seien dabei sehr wichtig. Sie arbeiten komplementär zu SAP, um branchenspezifische Applikationen auf den Markt zu bringen. Manche Partnerprodukte hat der Hersteller in seine Preisliste aufgenommen. Im Einzelnen gibt es auf SAP-Basis Applikationen für 24 Branchen. Besonders im Blick haben die Walldorfer das Gesundheitswesen, den Handel sowie Banken und Versicherungen.
Nicht selten ist es Gruler zufolge so, dass ein Unternehmen in mehreren Branchen tätig ist. Eine Tankstelle gehört zwar primär zur Branche »Öl und Gas«, doch mittlerweile eben auch zum »Einzelhandel«. Deshalb müssen die Branchenapplikationen auch zusammenwirken können. Es gebe technologische Brüche, räumt der Experte ein. Doch im Prinzip gewährleiste die serviceorientierte Architektur (SOA) die Integrierbarkeit. Für mittelständische Unternehmen gibt es alternativ zur Konzernsoftware separate Produktlinien: »Business All in One« weist bereits unterschiedliche Branchenausprägungen auf.
In absehbarer Zukunft sollen die neuen Technologien zu In-Memory-Verarbeitung und mobilen Informations- und Applikationszugriffen ebenfalls für Branchenlösungen genutzt werden – gerade auch durch Partner. SaaS-Angebote werden wohl ebenfalls wichtiger werden.