Der Hersteller Stratus Technologies baut für seine Hochverfügbarkeits-Software einen neuen Channel auf. Gesucht sind engagierte Partner.
Der im US-Bundesstaat Massachusetts ansässige und dort 1980 gegründete IT-Hersteller Stratus Technologies ist im Umbruch. Das Hardware-Geschäft des Spezialisten für Hochverfügbarkeit stagniert, ein neuer Wachstumsschub ist nicht zu erwarten. Im April diesen Jahres wurde das Unternehmen von der Private-Equity-Gesellschaft Siris Capital Group für 352 Millionen Dollar übernommen. Die Investoren wollen die angestammten fehlertoleranten Server behalten, die vor einigen Jahren eingeführte und rasch wachsende Software für Hochverfügbarkeitslösungen weiterentwickeln und ein Cloud-Geschäft aufbauen.
Die Hochverfügbarkeitssoftware Avance war vor einigen Jahren auf Betreiben von Timo Brüggemann, damals Director Business Development EMEA bei Stratus, entwickelt worden und fand bei deutschen Mittelständlern viel Interesse. 2016 soll allerdings Schluss sein damit, das Betriebssystem Windows Server 2012 wird schon nicht mehr unterstützt. Im September 2012 hat Stratus (etwa 250 Mitarbeiter) nämlich den gleichfalls in Massachusetts beheimateten kleinen Anbieter Marathon (zirka 40 Mitarbeiter) übernommen, der auf Hochverfügbarkeitssoftware spezialisiert war. Das US-Management unter CEO David Laurello setzt nun strategisch auf die zugekaufte Technologie. Unter dem Markennamen Everrun gibt es eine Enterprise-Variante für Großunternehmen, die x86-basierten Servern Fehlertoleranz verleiht, und eine Express-Verison, die kleinen und mittlere Unternehmen immerhin Hochverfügbarkeit im Hinblick auf solche Server und die auf ihnen installierten geschäftlichen Anwendungen verschafft. Der Linux-Hypervisor Xen wurde in der Software durch den Linux-Hypervisor KVM ersetzt.
Als Wettbewerber nennt Patrick-Steeven Skwara, Marketing Manager EMEA bei Stratus, den kleinen deutschen Anbieter Collax. Doch auch im Rahmen von Server-Virtualisierungslösungen, die auf Software von VMware oder Microsoft beruhen, lassen sich in Clustern Hochverfügbarkeit und Fehlertoleranz realisieren – kostengünstiger als mit dem traditionellen Hardware-Ansatz.