Nicht jeder Hype kommt so schnell wie manche glauben mögen, betont Also-Manager Stefan Klinglmair. Bei der Transformation setzt der Broadliner deshalb auf ein vernünftiges Maß.
Wenn man gute Zahlen ausweisen kann, muss man seine Leistung nicht weiter rechtfertigen, möchte man meinen. Als Broadliner Also mit gestärktem Rücken nach einer starken Halbjahresbilanz der versammelten Channel-Presse mitteilte, dass es darüber hinaus »eigentlich nichts Neues« zu erzählen gebe, sah es nach einer drögen Sitzung aus. Denn Zahlen gut, alles gut.
Dröge war das Pressegespräch dann aber ganz und gar nicht. Denn Stefan Klinglmair, Volume-Experte, neuerdings Regionsverantwortlicher und (nicht zu vergessen) als Channel-Macher ein CRN-prämierter Channel Champion, stellte insbesondere heraus, wie gut der Grossist in häufig totgesagten Branchenzweigen reüssierte: So habe man vor allem auch mit dem Hardware-Vertrieb im traditionell arbeitenden SMB-Handel gute Wachstumsraten erzielt. Fazit: Die klassische Kundschaft arbeitet stabil, vom häufig kolportierten Händlersterben keine Spur.
Natürlich ist diese Diagnose auch als trotzige Replik auf jene Hersteller-Propaganda zu verstehen, die den gesamten klassischen Systemhauskanal am liebsten von heute auf morgen zu einem Managed Service Provider-Modell transformiert sehen möchte. Und auf die Bemühungen mancher Wettbewerber, den Hersteller-Vorgaben ebenso voreilig wie willfährig zu folgen. »Nicht jeder Hype kommt so schnell wie manche glauben mögen«, betont dagegen der Also-Manager. Michael Schickram, Chef des Systemhauses Schickram IT und Beirat des Verbunds Also Network, stand dem Distributionsexperten bei, als er hervorhob, dass hierzulande »wirtschaftliche, technische und psychologische Hürden« das Cloud Business stärker hemmten, als sich insbesondere die US-amerikanischen Hersteller das vorstellen könnten. Indes stellten beide die fortschreitende Channel-Transformation selbst nicht in Frage. Es sei aber eben auch eine Frage des richtigen Tempos. Mehr dazu lesen Sie in unserem Bericht in der aktuellen CRN-Ausgabe 34/2015.
Mit den besten Grüßen
Samba Schulte
Stellv. Chefredakteur CRN