Die Verbraucherschützer stellen klar, dass Dash-Button-Nutzer stark an den Online-Händler gebunden werden sollen. »Diese Produkte werden vom einmal ins Programm gelockten Kunden künftig mit hoher Wahrscheinlichkeit nur noch bei Amazon und nur noch bei dessen Partnern des Dash-Button-Programms gekauft«, so die Verbraucherschützer. Damit sei die Produktpalette sehr stark eingeschränkt und das könne für Verbraucher teurer werden als regelmäßig Preise und Anbieter zu vergleichen.
Amazon bietet den Dash-Button für 4,99 Euro an und verspricht, den Kaufpreis mit der ersten Bestellung zu verrechnen. »Das baut zusätzlichen Druck auf, mit dem Dash-Button Geld auszugeben für Amazon-Produkte aus der eingeschränkten Palette«, erklärt die Verbraucherzentrale NRW.
Zu guter Letzt werfen die Verbraucherschützer der zugehörigen Smartphone-App einen zu großen Datenhunger vor. »Die App Amazon Shopping haben wir uns Anfang September 2016 auf einem Android-Gerät angeschaut. Sie möchte auf dem Smartphone weitreichenden Zugriff haben, unter anderem auf die Kamera, Mikrofon, abgespeicherte Kontakte und den aktuellen Standort.« Zwar könne man bei einigen neueren Versionen von Betriebssystemen diese Berechtigungen verweigern, bei vielen älteren Geräten ginge das nicht. »Amazon kann hier sehr viele Daten über Sie sammeln«, warnt die Verbraucherzentrale. Zudem warnen die Verbraucherschützer vor den vielen Infos, die Amazon über das eigene Kaufverhalten sammeln kann. »Kaufzyklen, Packungsgrößen, Loyalität zu einer Marke: Das lässt sich für viel zielgerichtete Werbung nutzen und für so genanntes dynamisches Preismanagement. Zu bestimmten Tageszeiten können Produkte dann teurer sein — oder sogar für bestimmte Kundengruppen, von denen der Online-Händler weiß, dass sie nicht so sehr vergleichen und auf den Preis schauen, bestimmte Preise gelten.«