Virtuelle Besitztümer als Anlageobjekt

Wenn Spielgeld wertvoll wird

16. Februar 2011, 17:47 Uhr | Lars Bube

Die virtuellen Güter aus Onlinespielen bekommen zunehmend auch in der realen Welt einen Wert. Firmen bezahlen viel Geld für virtuelle Dependancen, Spieler handeln ihre Charaktere und Besitztümer und in Onlineportalen lassen sich die Währungen von Rollenspielen wie WoW und Eve Online auch direkt in bares Geld tauschen.

Immer mehr Menschen sind weltweit über soziale Netzwerke miteinander verbunden und spielen entweder dort oder anderweitig auch entsprechende Community-Spiele in virtuellen Welten. Ob nun ein einfaches kleines Browsergame zwischendurch, oder ein ausgewachsenes und hochkomplexes Rollenspiel als vollwertiges Hobby - der Trend ist überall der gleiche: Je mehr Menschen spielen und ein Interesse haben an diesen eigentlich nicht existierenden Gütern, desto wertvoller werden sie plötzlich auch in der realen Welt.

Ganz wie hier gibt es auch in den Computerwelten deshalb inzwischen wertvolle Marken und Produkte genauso wie Wechselkurse von Spielgeld in echte Scheine. Selbst die virtuelle Bioproduktion von Lebensmitteln läuft auf Hochtouren. Doch warum für Bildschirmpixel Geld ausgeben? Manche Menschen investieren sechsstellige Beträge in Dinge, die es eigentlich gar nicht gibt. Und manche verdienen sehr viel Geld damit – so sieht die Welt der virtuellen Güter aus. Man muss wohl schon an eine Sache glauben, damit sie einen Wert bekommt.

Vor fünf Jahren erregte etwa Jon Jacobs, Nickname Neverdie, Aufsehen, als er für das Online-Spiel Entropia Universe (www.entropiauniverse.com) einen virtuellen Asteroiden für 100 000 echte Dollars (zirka 78 000 Euro) kaufte. Doch es geht noch besser.

Ein Entropia-Bewohner – Buzz "Erik" Lightyear – kaufte 2010 eine virtuelle Raumstation, Crystal Palace genannt, für über drei Millionen Project Entropia Dollars (PED). Der Umrechnungskurs der virtuellen Währung in echte US-Dollar ist 1:10.

Beide Käufer glauben wohl an den Wert ihrer Erwerbungen. Jon Jacobs verdient seit seinem Kauf mit einem virtuellen Nachtclub angeblich gutes Geld und Buzz "Erik" Lightyear wird wohl ähnliche Pläne mit seiner Station haben.


  1. Wenn Spielgeld wertvoll wird
  2. Die virtuelle Ökonomie
  3. Wer gibt dafür Geld aus?
  4. Social Gold
  5. Das Facebook-Phänomen
  6. Spielend Reich: Real Money Trade, RMT
  7. Virtuell wird (allzu) echt
  8. Außenseiter bringen Geld

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu CCP Development

Matchmaker+