Virtuelle Besitztümer als Anlageobjekt

Wenn Spielgeld wertvoll wird

16. Februar 2011, 17:47 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Das Facebook-Phänomen

Virtueller Strand zu verkaufen: Können Sie sich im echten Leben keinen Strand leisten? In der virtuellen Welt „Second Life“schaffen Sie es vielleicht.
Virtueller Strand zu verkaufen: Können Sie sich im echten Leben keinen Strand leisten? In der virtuellen Welt „Second Life“schaffen Sie es vielleicht.

Ein großer Teil dieser Einnahmen geht auf Kosten der Spiele in sozialen Netzwerken wie Facebook und MySpace. Diese Netzwerke haben unglaublich viele Teilnehmer: Facebook meldete im Juli 2010 500 Millionen aktive Mitglieder.

Alle diese Menschen sind potenzielle Bauern in Farmville oder aufstrebende Mafia-Bosse in Mobsters oder Mafia Wars. Laut Inside Network werden 835 Millionen Dollar (648 Millionen Euro) der für 2010 geschätzten 1,6 Milliarden Dollar für virtuelle Güter in sozialen Netzwerken ausgegeben.

Die Social Games erleben seit 2009 einen Boom. Laut den Analysten von ScreenDigest wuchs der Markt für Spiele in sozialen Netzwerken 2009 auf 639 Millionen Dollar (496 Millionen Euro). 2008 wären es noch 76 Millionen Dollar gewesen.

Ein Beispiel für diesen Erfolg ist die Firma Playfish, unter anderem Macher des Spiels Pet Society, in dem man seinen Tag in einer Welt knuddeliger Haustiere verbringt. Playfish-Chef Kristian Segerstrale sagte in einem Interview im März 2010 zu Newsweek, dass sein Unternehmen in allen angebotenen Spielen 90 Millionen virtuelle Gegenstände jeden Tag verkaufe.

Wie viel Geld diese Firmen wirklich verdienen, ist natürlich nicht öffentlich. Doch es gibt ein weiteres Kriterium: Wie schätzen andere Unternehmen den Wert der Spielebetreiber und ihrer virtuellen Wirtschaft ein? Offensichtlich hoch. Playfish wurde Ende 2009 von Electronic Arts (EA) gekauft – 400 Millionen Dollar für das 2007 gegründete Jungunternehmen.

Ein weiterer Name bei den Social Games ist Playdom (Mobsters, Sorority Life). Dem Disney-Konzern war das 2008 gegründete Unternehmen im Juli 2010 563 Millionen Dollar (433 Millionen Euro) Wert. Dabei stellte der Konzern noch weitere 200 Millionen Dollar (155 Millionen Euro) in Aussicht, falls die Geschäfte gut laufen.

Farmville-Macher Zynga bezeichnet sich als weltgrößten Anbieter von Social Games. Investoren statteten das Unternehmen laut Crunchbase mit über 500 Millionen echten Dollar (388 Millionen) Kapital aus.


  1. Wenn Spielgeld wertvoll wird
  2. Die virtuelle Ökonomie
  3. Wer gibt dafür Geld aus?
  4. Social Gold
  5. Das Facebook-Phänomen
  6. Spielend Reich: Real Money Trade, RMT
  7. Virtuell wird (allzu) echt
  8. Außenseiter bringen Geld

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