Amazon Web Services

Wiedergeburt in der Amazon-Cloud

25. November 2015, 13:30 Uhr | Martin Fryba

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Cloud-Revoluzzer

Nordcloudist Robert Klimke: Betreut Europas größten AWS-Kunden
Nordcloudist Robert Klimke: Betreut Europas größten AWS-Kunden
© ICT CHANNEL
Schult Kunden Richtung Selfservices: Sven Ramuschkat von tecRacer
Schult Kunden Richtung Selfservices: Sven Ramuschkat von tecRacer
© ICT CHANNEL

»Wir sind Pioniere«, sagt Robert Klimke vom 2011 gegründeten Unternehmen Nordcloud. Eine Untertreibung, denn das finnische Unternehmen mit seinen über 200 Großkunden expandiert mit den Clouds von Amazon, Google und Microsoft nach Deutschland. Der prominente Hashtag auf der Nordcloud-Webseite, #TheCloudRevolution, ist Mission und gibt die Richtung in der Industrialisierung der IT-Branche vor. Managed Service Provider lassen sich die Speerspitzen des AWS-Channels gerade noch nennen, »wir sind aber
ein neuer Typus«, besteht Ralf Schäfer von Cloudreach auf den Unterschied zu klassischen Systemhäusern.

Optisch betrachtet würde man die drei AWS-Spezialisten der höchsten Partnerstufe nicht gerade zu Revoluzzern zählen, die eine Disruption im IT-Dienstleistungsmarkt herbeiführen wollen. Allein das Alter unterscheidet die genannten Manager nicht von Kollegen in traditionellen Häusern. Was sie unterscheidet, verrät ein Blick auf ihre Teams, auf die vielen jungen Spezialisten einer neuen Generation von IT-Experten, die als »Born in the Cloud« sozialisiert sind und heute die virtuellen IT-Architekturen von Großkunden bauen und managen. Mit diesen »Verrückten«, wie sie Cancom-Chef Klaus Weinmann einmal mit hoher Anerkennung nannte, sind Ramuschkat, Klimke und Schäfer aus ihren IT-Vorleben in das Cloud-Zeitalter wiedergeboren worden. »Wir gehören zu den re-borns in der Cloud«. Zur Verjüngung gehört auch eine neue, man möchte fast sagen: missionarische Einstellung zum Geschäft, die man so aus längst verteilten Märkten nicht kennt, wo es um Besitzstandswahrung und Verdrängung geht.

Schulungen der Kunden gehören dazu, mit dem Ziel, dass sie AWS-Kompetenzen soweit erwerben, um die Dienste ohne externe Hilfe selbständig einrichten und managen zu können. »Kunden Richtung Selfservice zu befähigen, ist eine Richtung unseres Geschäfts«, sagt Ramuschkat. Sich selbst überflüssig zu machen, kann das auf Dauer gut gehen? Ramuschkat vertraut darauf, dass AWS noch viele zukünftige Dienste anbieten wird, die ohne den Durchblick eines Trusted Advisors Anwenderunternehmen nur schwer selber integrieren können. »AWS ist ein Baukasten für IT-Professionals. Wer hier eine Kreditkarte hinterlegt, ohne zu wissen, was er tut, kann sehr viel Geld ausgeben«, sagt er.

Die Regeln dieses Baukastens, die AWS aufstellt, übertragen die Partner auf ihre Kundenverträge. Dazu zählen Abrechnungen nach Verbrauch, kurze Kündigungsfristen, prinzipiell gleiche Preise wie sie Amazon transparent darstellt. Meldungen von Amazon wie die 48. Preissenkung eines bestimmten Cloud-Dienstes schrecken die AWS-Partner nicht, im Gegenteil: »Es kommt ja viel Geschäft hinzu, denn die Kunden werden durch solche Aktionen erst recht auf AWS und uns aufmerksam«, sagt Nordcloudian Robert Klimke. Die Lead-Maschine AWS erfreut jedenfalls den Channel dieses Hyperscalers.


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  2. Cloud-Revoluzzer
  3. Cloud-Geburtshelfer für Broadliner

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