Modernisierung von Altsystemen

Agiles Management trifft Legacy-Systeme

17. August 2022, 16:32 Uhr | Autorin: Nadine Riederer / Redaktion: Alexandra Hose
© Pixabay

Jedes Unternehmen kennt sie: Altanwendungen, die seit Jahren so funktionieren wie sie funktionieren – ohne dass sie im Laufe der Zeit eine Weiterentwicklung erfahren haben. Diese sogenannten Legacy-Anwendungen lassen sich in eine moderne, agile Umgebung transformieren.

CIOs haben die Angewohnheit, hin und wieder einen Blick auf die Liste der sich im Einsatz befindlichen Anwendungen in der Unternehmens-IT zu werfen. Neben den aktuellsten Applikationen, die sich auf dem neuesten technologischen Stand befinden, führt diese Liste in den meisten Fällen auch Anwendungen, die seit ungezählten Jahren in stets gleicher Weise und ungeachtet von neuen Trends ihre Dienste verrichten: Legacy-Anwendungen.

Sollte sich das Unternehmen aber dazu entschließen, diese Anwendungen einer Modernisierung oder Transformation zu unterziehen, stehen mehrere Optionen zur Auswahl. Entwickler können sie etwa komplett neu schreiben oder nur einzelne Bereiche des Codes überarbeiten. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Applikation in einem agilen Umfeld weiterzuentwickeln. Ein Prozess, der jedoch einige Stolpersteine aufweist und sich in einen technischen sowie einen organisatorischen Bereich aufteilt. Bevor die Entwickler jedoch zur Tat schreiten und alte Anwendungen mit neuen Methoden bearbeiten, ist der zu Grunde liegende Code zunächst einer genaueren Analyse zu unterziehen. Denn sind zu viele Sicherheitslücken und veraltete Technologien vorhanden, ist eine Ablösung eventuell ratsamer. Auch die Funktion der Anwendung gilt es an diesem Punkt zu hinterfragen, denn nicht jedes Programm ist für die agile Entwicklung ausgelegt.

Steuerungssysteme von Flugzeugen haben beispielsweise andere Anforderungen und eine durch agile Arbeitsweisen tolerierte Fehlertoleranz könnte schnell fatal enden. Sollten die Rahmenbedingungen allerdings stimmen und die Entwickler Code, Architektur und Funktionalitäten nachvollziehen können, steht einer agilen Weiterentwicklung nichts mehr im Wege.

Agil heißt testbar, flexibel und schnell 

Ein Blick auf die technische Seite offenbart eine große Schwachstelle von Legacy-Code: Meist sind die Anwendungen nicht in der Lage, schnell zu deployen. Dieser Umstand führt dazu, dass ein Release eine große Anzahl von Änderungen enthält, was wiederum zu langen Test- und Abnahmezyklen führt. Soll ein agiles Team die Anwendung weiterentwickeln, muss diese testbar sein. Das Herstellen einer Testfähigkeit, unter Einbeziehung einer Reihe von zeitsparenden automatisierten Tests, erlaubt ein schnelles Deployment und lässt agile Methoden ihr ganzes Potenzial entfalten. Durch kürzere Release-Zyklen erhalten die Entwickler schneller das Feedback der Fachseite, können Fehler zügig beheben und flexibler auf Änderungswünsche eingehen. Sie arbeiten agiler. Damit diese Prozesse aber auch reibungslos funktionieren, kommt es bei der Umsetzung – neben der technischen Sicht auf die Legacy-Anwendung – vor allem auch auf die Personen an, die eine agile Transformation vornehmen sollen.

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