Netzwerk-Monitoring

Das passende Monitoring

30. Juni 2016, 9:47 Uhr | Autoren: Thomas Bär und Frank-Michael Schlede

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Guter automatischer Datensammler

Mit „Live Daten“ sehen IT-Verantwortliche sehr zügig was gerade geschieht. Beispielsweise die aktuell an einem Exchange per Outlook Web Application (OWA) angemeldeten, eindeutigen Nutzer.
Mit „Live Daten“ sehen IT-Verantwortliche sehr zügig was gerade geschieht. Beispielsweise die aktuell an einem Exchange per Outlook Web Application (OWA) angemeldeten, eindeutigen Nutzer.
© Paessler / funkschau

Die automatische Datensammlung überzeugte in unserer Betrachtung. So lieferten in unseren Tests auch einfachere Drucker, die in erster Linie für das SOHO-Umfeld gedacht sind, ihre Druckseitenzählerstände per SNMP an die Monitoring-Lösung zurück. Die Erkennung für VMware ESX, Microsoft SQL und Exchange steuert die passenden Daten zur Systemauslastung der einzelnen VMs auf dem Host-System, ohne dass der Administrator einen Sensor von Hand anlegen müsste.

Prozentuale Auslastung der Platten unter Windows oder Nutzungsgrad der Auslagerungsdatei, Reaktionszeiten der NICs oder Ping-Laufzeiten zu Geräten und Webseiten – alles gelangt von allein in die Oberfläche. Diese automatische Erkennung von Systemen und die selbstständige Zuordnung der Überwachung machen jedoch auch deutlich, dass die 100 Sensoren der Freeware-Edition recht schnell aufgebraucht sind. Ein Sensor repräsentiert schließlich kein komplettes Gerät oder eine IP-Adresse, sondern jeweils nur einen zu messenden Wert. Wer nur zwei Server, einen Router und einen Switch zu überwachen hat, wird sicherlich mit der kostenlosen Variante auskommen – und sich für größere Aufgabengebiete mit PRTG einlernen.

Melde dich, aber nur wenn es nötig ist

Sinn und Zweck einer Netzwerküberwachungssoftware ist die Meldung von Fehlern und die Erfassung von Messdaten über einen längeren Zeitraum. Stellt PRTG beispielsweise den Ausfall eines Servers fest, so signalisiert die Software innerhalb von wenigen Minuten in roter Farbe, dass das Gerät nicht mehr erreichbar ist. Je nachdem, was der Administrator für sich und das Team in den Benachrichtigungs-regeln definiert hat, erhält er oder eine Auswahl an Mitarbeitern in Kürze eine Nachricht.

Was uns im Test sehr positiv bei PRTG auffiel, ist die automatisiert eingerichtete Abhängigkeit von Sensoren in Bezug auf die Benachrichtigung. Ist zum Beispiel ein Exchange-Server per Ping nicht mehr erreichbar, spart sich die Software die Meldung für die fehlenden Rückwerte bei der Arbeitsspeicherauslastung. Den Ausfall der Ping-Prüfung interpretiert die Software als „roter Alarm“, die anderen Sensoren für unseren Test-Exchange-Server indes als „pausiert“. Ohne Zutun des Admins wurde bei der Anlage der Geräte automatisch diese Reihenfolge der Sensoren eingerichtet. Die Position der einzelnen Sensoren – und somit deren Abhängigkeiten untereinander – kann der Administrator schnell nach Belieben anpassen. Somit wird die klassische Nachrichtenüberflutung in der IT verhindert. Insgesamt bietet die Software zehn unterschiedliche Benachrichtigungsmethoden wie Push, Syslog, SNMP-Trap, http-Aktionen oder auch das Abspielen von Klängen. Neben der einfachen Benachrichtigung per E-Mail und Protokollierung von Missständen bietet PRTG weitere Reaktionen auf Probleme an. Einen höheren Grad der Automatisierung erzielt der IT-Verantwortliche mit dem Start von Skript-Jobs oder EXE-Dateien, die zum Beispiel Ersatzsysteme aktivieren.

PRTG sammelt zu jedem überwachten Gerät einige Detailinformationen, die
Administratoren eigentlich eher aus dem Bereich der Inventarisierung erwarten: Welche Netzwerkkarte, MAC-Adressen oder CPU-Typ-Daten zeigt die Software an – und dies ganz ohne aktive Agent-Komponenten, wie sie bei vielen Marktbegleitern zunächst installiert werden muss.

Für den schnellen Einstieg bestens geeignet

Der Begriff Consumability, einst von IBM definiert, beschreibt die Nutzererfahrung mit einem technischen Produkt über dessen gesamte Lebensdauer. Diese Erfahrung wird in die sechs Teilbereiche unterteilt: Evaluierung, Akquise, Inbetriebnahme, Betrieb und Nutzung, Problembehebung sowie Wartung. Betrachten wir PRTG unter diesen Gesichtspunkten, ergibt sich ein überaus gutes Ergebnis. Die Evaluierung ist problemlos möglich, da eine kostenfreie Variante vorliegt. Die Akquise wird durch eine klare und veröffentliche Preisstruktur erleichtert. Insbesondere US-amerikanische Unternehmen sind dafür bekannt, keine Preise mehr bekanntgeben zu wollen. Die Inbetriebnahme ist eine Sache von wenigen Minuten und wird von hilfreichen Software-Assistenten begleitet. Betrieb und Nutzung fiel im Test leicht. Bei der Problembehebung ist die Knowledge Base die erste Anlaufstelle, gefolgt vom deutschsprachigen Support. Die Wartung einer Lösung, die auf zusätzliche Software-Agenten auf den zu überwachenden Systemen auskommt, fällt dem Administrator eher leichter.

Mit den Jahren ist es dem Nürnberger Unternehmen Paessler gelungen, den Standard für IT-Monitoring zu setzen. PRTG ist äußerst schnell installiert und konfiguriert – schon nach wenigen Minuten stehen dem Administrator die ersten Messwerte zur Verfügung. Im längeren Betrieb überzeugt die Software durch eine äußert gelungene statistische Auswertung und Datenverdichtung.

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