Cloud-Computing

Datenbanken in die Cloud migrieren

23. Juni 2020, 13:10 Uhr | Autor: Kevin Kline / Redaktion: Sabine Narloch

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Auch nach der Cloud-Migration aufmerksam bleiben

4. Altes und neues System im Parallelbetrieb halten
Während der Migration selbst gibt es zwei Hauptaspekte zu berücksichtigen: Den ETL-Prozess (Extrahieren, Transformieren, Laden) der Daten und andererseits die Anwendungen, die beide parallel zwischen dem alten und dem neuen System betrieben werden müssen. Für ETL können Unternehmen die Daten auf das neue Cloud-System replizieren lassen, während die Benutzer noch in der lokalen Umgebung mit den vorhandenen Daten arbeiten.

Für die Anwendungen bestehen zwei Möglichkeiten. Die einfachste Variante wäre, in nur einem Schritt von der alten, lokal installierten Anwendung mit verbundener Datenbank auf die neue Cloud-Anwendung und der damit verbundenen Datenbank zu wechseln. In der überwältigenden Mehrheit der Fälle ist dies jedoch unmöglich. Daher müssen die DBA-Teams verstehen, wie ihre aktuellen Anwendungen konfiguriert sind, damit sie den Programmiercode für die Cloud neu schreiben können. Dabei muss jede Anwendungsschicht exakt repliziert werden. Häufig müssen sie neuen Code hinzufügen, um Cloud-native Funktionen ohne Einbußen nutzen zu können. Es ist für Datenbankadministratoren (DBAs) und die Mitarbeiter der Fachabteilungen, die die Anwendung verwenden, von entscheidender Bedeutung, die beiden Systeme im Anschluss gegeneinander zu testen, da einige lokale Anwendungen möglicherweise leicht hinter der aktualisierten Version, die für die Cloud neu geschrieben wurde, zurückbleiben oder leicht andere berechnete Werte liefern können.

5. Umfangreiches Testen vor Abschluss der Migration
Ein häufiges Problem bei Cloud-Migrationen ist, dass Teams ihr Cloud-System nach der Bereitstellung nicht überwachen und folglich erst nach Eintreffen der monatlichen Rechnung feststellen, dass sie die regulären Kosten dramatisch überschreiten. Sobald also das Cloud-System betriebsbereit ist, besteht die wichtigste Aufgabe darin, im Parallelbetrieb das neue System gegen das alte zu testen, um sicherzustellen, dass Abfragen und Transaktionen in beiden Systemen identische Ergebnisse liefern. Für eine bestimmte Übergangszeit sollten IT-Teams beide Systeme eingehend überwachen, eine Reihe an Tests durchführen und entsprechende Reports erstellen. Auch regelmäßige routinemäßige Tests – wie Monats-, Quartals- oder Jahresreports – sollten versuchsweise durchgeführt werden. Viele Berichtsprozesse erfordern während der Verarbeitung nämlich zusätzliche CPU, IO und Speicherplatz. Wird bereits in der Testphase geprüft, ob derartige Prozesse reibungslos klappen, können IT-Teams sicherstellen, dass sie am Ende eines Reportzeitraums in der Cloud keine bösen Überraschungen erleben. Erst wenn dieser Punkt erreicht ist, kann die endgültige Migration in die Cloud vollzogen werden.

Bei der Migration von Datenbanken in die Cloud, geht es im Wesentlichen darum, einen Fehler zu vermeiden: Davon auszugehen, dass alle lokalen Funktionen auch selbstverständlich in der Cloud verfügbar sind. Stattdessen müssen Unternehmen zunächst die Datenbankverwaltung auf dem bestehenden System eingehend evaluieren. Damit schaffen sie die geeigneten Voraussetzungen für eine gelungene Migration und einen reibungslosen Datenbankbetrieb aus der Cloud.

Kevin Kline ist Principal Programme Manager bei Sentry One

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