Das neue RZ von Creditreform wurde vom Neusser IT-Dienstleister Ecofis geplant und mit ausgewählten Zulieferern umgesetzt, darunter Schäfer IT-Systems aus Betzdorf in Rheinland-Pfalz. Ecofis ist als IT-Dienstleister zwar in den Bereichen IT-Netzwerke, Hosting und IT-Security tätig, bedient jedoch ausschließlich die Muttergesellschaft und andere Tochtergesellschaften von Creditreform, wo man mit 167 Geschäftsstellen zu den größten Wirtschaftsauskunfteien und Inkassodienstleistern in Europa gehört. Insofern betreibt Ecofis in seinen Rechenzentren die vollständige Creditreform-Unternehmens-IT. In diesem Sinn ist die Bonitätsauskunft ganz exklusiv. Aufgrund der Produkte sowie auf Basis eines durchdachten Konzepts und der organisatorischen Flexibilität fiel die Entscheidung für Schäfer IT-Systems ebenso exklusiv. Das Unternehmen konnte daneben mit einer strukturierten Projektbetreuung sowie mehreren vermeintlich kleineren, jedoch wichtigen Lösungen punkten. Dazu zählen beispielsweise individuelle Verkabelungslösungen sowie Stromversorgungssysteme. Zum einen ließ sich so die hohe Verkabelungsdichte innerhalb der Schränke gewährleisten. Die Fläche im und außerhalb der Racks war so ideal nutzbar. Zum anderen sind die Lösungen für die Auswertung und Überwachung der IT-Komponenten unabdingbar.
Letztlich zählt das Gesamtpaket. „Kompetente Kundenbetreuung im Team aus Vertrieb, Innendienst und Produkt-Management, umfangreiche Bemusterungen sowie höchste Qualität der Produkte plus die Umsetzung unserer individuellen Wünsche“, zählt Maik Röse, zuständig für die Abteilung RZ-Management und -Infrastruktur bei Ecofis, die für die Auftragsvergabe entscheidenden Faktoren auf.
Insgesamt beherbergt das neue IT-Center für Creditreform 68 Server- und Netzwerk-racks im 19-Zoll-Format. Diese sind in vier Reihen mit jeweils drei Einhausungen aufgeteilt. Im Server-Raum mit Deckenspannweiten von rund 14 x 17 Metern befinden sich zur Gewährleistung der Tragwerkssicherheit die Stützpfeiler des Gebäudes. Das hat zur Folge, dass ein Teil der Bruttofläche der Räumlichkeiten als Nutzfläche unbrauchbar ist, weil die Stützpfeiler den Stellplan der Einheiten maßgeblich negativ beeinflussen.
Der sich durch die Stützpfeiler ergebende Freiraum ist nun jedoch durch individuelle Schrankformate attraktiv in das Gesamtkonzept integriert. Die so entstandene Nutzfläche ergab Raum für vier zusätzliche Racks. Diese verwendet Ecofis zum Bevorraten von sensiblem IT-Equipment. Die Dachmodule sind für die Führung der im Projekt geplanten Trunk-Kabel mit entsprechenden Ausschnitten ausgestattet. An Vorder- und Rückseite der Racks sorgen Kabel-Manager vertikal neben der 19-Zoll-Ebene für eine saubere Verlegung aller notwendigen Zuleitungen.
Für die Kühlung des Rechenzentrums kommt die vorhandene Klimatisierung zum Einsatz: Mittels Warmgang-Einhausung bis an die Raumdecke und perforierten Raumwänden, die permanent für Kaltluft sorgen, findet ein permanenter Luftaustausch zwischen warmer Server-Abluft und frischer Kaltluft statt. Die Warmgang-Einhausung selbst besteht aus Polycarbonat und Aluminiumprofilen, die den Gegebenheiten des Raums individuell angepasst sind.
Pro Rack sind zwei miteinander vernetzte und schaltbare „intelligente“ Steckdosenleisten (Intelligent Power Distribution Units, iPDUs) verbaut, in Summe 128
iPDUs mit jeweils drei Phasen und einem Eingangsstrom von 32 Ampere bei einer Anschlussspannung von 400 Volt. Sie gewährleisten die Effizienz des Datacenters durch eine individuelle, softwarebasierende Stromüberwachung in Echtzeit, verbunden mit der stetigen Kontrolle von Umgebungsparametern wie der Temperatur sowie mit der Integration in die Infrastruktur des Colocation Centers.
Die integrierten iPDUs ermöglichen so eine intelligente IT-Infrastruktur. Probleme werden im Voraus erkannt – Stichwort Predictive Maintenance – das heißt, bevor sie überhaupt auftreten. Dies trägt dazu bei, das ultimative Ziel eines jeden Rechenzentrums-Managers zu erreichen, nämlich die Aufrechterhaltung der Betriebszeit (Uptime) bei gleichzeitiger Kostensenkung.