Network-Performance-Monitoring und Diagnose

Eine neue Disziplin

13. Januar 2015, 12:38 Uhr | Dirk Jarzyna, Journalist und freier Mitarbeiter funkschau

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Einer von zwei Visionären: Appneta

Das als Visionär eingestufte Unternehmen Appneta offeriert eine vollständige SaaS-Lösung für NPMD.
Das als Visionär eingestufte Unternehmen Appneta offeriert eine vollständige SaaS-Lösung für NPMD.
© Appneta

Visionäre zeichnen sich durch überzeugende Pläne aus, mit denen sie gegenwärtige und künftige Anforderungen von NPMD-Kunden angehen. Sie kombinieren Elemente von APM und NPMD in einer Art und Weise, die tiefere Einsichten erlaubt, als sie andere Anbieter aktuell bieten. Bei der Umsetzung hapert es aber noch, entweder wegen eingeschränkter Marktreichweite oder weil es noch existierende Tools und Techniken einzubinden gilt, die ursprünglich nicht zur Erfüllung der erwähnten Anforderungen entwickelt wurden.

HP und Appneta werden von Gartner als solche Visionäre betrachtet, Appneta vielleicht deshalb, weil dieser Hersteller ein SaaS-Modell für NPMD-Zwecke voll umgesetzt hat. Der Anbieter schlägt die Brücke zwischen APM und NPMD, indem er beiden Disziplinen konvergiert. Das Produkt von Appneta, Pathview, offeriert mehrere Bereitstellungsoptionen für die Komponenten der Lösung, die vor Ort zu installieren sind (Software, virtuelle und/oder physische Appliances). Pathview besitzt Deep-Packet-Inspection-Fähigkeiten und enthält Flow-Ingestion. Das Produkt kann Voice-Daten analysieren, und seine einmaligen Path-Mapping- und Diagnostics-Fähigkeiten sind wertvoll fürs Troubleshooting. Die Benutzerschnittstelle der Lösung basiert vollständig auf Web-Technik. Appneta kann Pakete basierend auf Kriterien speichern. Bei getrennter Verbindung zum Service behält die Appliance abhängig vom verfügbaren Speicher Daten für bis zu 24 Stunden. Die Produkte von Appneta sind preisgünstig via monatliches Abonnement verfügbar. Unterschiedliche Formfaktoren und Plug-and-Play-Bereitstellung machen diese Lösung zu einer der im Tagesgeschäft am einfachsten zu pflegenden Angebote. Die günstige SaaS-Bereitstellung geht allerdings zu Lasten von Feinkörnigkeit und Performance, so unterstützt Appneta beispielsweise keine 40-GBit/s-Plattformen.

Die Analysefähigkeiten der Lösung sind schwächer als die vieler Konkurrenten und eine automatische Root-Cause-Analyse ist damit nicht möglich.

(Noch) nicht dabei

Zu sehen, welche Anbieter sich nicht für Gartners NPMD-Magic-Quadrant qualifiziert haben, ist sicher auch interessant, denn da sind welche dabei, von denen man es eigentlich erwartet hätte.

Blue Coat konnte sich nicht qualifizieren, weil die aus Solera Networks´ Portfolio stammenden Produkte noch nicht mit der Packeteer-Bandbreiten-Management-Technologie integriert sind. Cisco gelang der Sprung nicht, weil es im Cisco-Prime-Infrastructure-Software-Angebot mit JFlow- und sFlow-Unterstützung hapert. Emulex (Endace) fehlt die Flow-Analyse und das Angebot von Extrahop enthält keine Netflow-Sammlung. Bei Ixia-Net Optics scheiterte es an fehlender Unterstützung von sFlow-Technologie.

Die Hersteller werden den NPMD-Markt aber sicher nicht links liegen lassen, denn er wächst und wird bereits heute auf eine  Milliarde Dollar geschätzt.

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