Das heutzutage am häufigsten eingesetzte Speichermedium in Unternehmen ist immer noch die Festplatte. Ob im Desktop-Computer oder Notebook, ob in Servern oder Storage-Systemen: Überall verstecken sich Festplatten, die sich, vereinfacht gesprochen, oftmals nur in Bezug auf die Langlebigkeit und die Verlässlichkeit unterscheiden. Die meisten Computer, die von den Firmen für ihre Angestellten angeschafft oder geleast werden, sind normale Endverbraucher-Geräte mit den entsprechenden Consumer-Festplatten. Dagegen zeichnen sich Enterprise-Festplatten durch eine deutlich bessere Mechanik sowie durch bereits direkt auf der Disk implementierte Überprüfungs- und Wiederherstellungsfunktionen aus. So verfügen diese Festplatten über eine Error-Correction-Code-Methode zur Überprüfung der Datenintegrität. Aber genauso wie eine Consumer-Disk ist auch ihre Lebensdauer begrenzt und kann einem Head-Crash zum Opfer fallen.
SSD-Speicher sind elektronische Chips, die im Vergleich zu den rotierenden magnetischen Festplatten besonders schnell Daten speichern und auslesen. SSD-Speicher eignen sich deshalb besonders für den Einsatz als zeitkritisches Speichermedium. Ein Einsatzgebiet für SSDs sind deshalb beispielsweise Echtzeit-IT-Systeme beim Aktien-Trading, wo es besonders auf Geschwindigkeit ankommt und jede Transaktion punktgenau gespeichert werden muss. Allerdings können auch diese Speicher ausfallen. Hier sind es oft die verbauten Chip-Controller, die kaputt gehen und meist nicht mehr repariert werden können. Meist hilft nur noch ein Austausch.
Eine dritte Möglichkeit Daten zu Speichern ist das Magnetband/Tape. Seit mehr als 50 Jahren auf dem Markt, wird es heute hauptsächlich im Rahmen der Langzeitarchivierung eingesetzt. Wesentlicher Vorteil des Bandspeichermediums ist seine Haltbarkeit. Tests haben ergeben, dass auf Tapes bei optimaler Lagerung 15 Jahre lang zugegriffen werden kann. Zudem ist das Magnetband im Verhältnis zum Speicherplatz ein günstiges Medium. Nachteilig sind die vielen eingesetzten Bandformate der Hersteller sowie die dadurch benötigte unterschiedliche Hardware.
Herausforderungen an die Datenrettung
Datenrettung ist ein komplizierter Prozess. Man unterscheidet dabei zwischen physischen und logischen Datenverlusten. Physische Datenverluste entstehen bei einem Ausfall oder Defekt eines Bauteils. Im Fall einer Festplatte tritt das beispielsweise bei einem Disk-Head-Crash auf.
Dieser kann dann entstehen, wenn der Lesekopf durch einen Stoß auf die rotierende Platte aufschlägt. Daten an dieser Stelle sind dann unwiderruflich verloren. Öfters ist auch der Lesekopf der Disk komplett zerstört und muss durch eine neuen ausgetauscht werden. Danach können die restlichen Daten mit speziellen Datenwerkzeugen ausgelesen und gerettet werden. Bei SSDs kann der Controller ausfallen und ein Zugriff auf die Daten ist erstmal nicht mehr möglich. Durch Austausch dieses Bauteils kann in vielen Fällen der Speicher wieder angesprochen und die Daten exportiert werden. Auch bei Backup-Tapes können die Bänder reißen oder korrodieren. In der Regel ist es so, dass die Daten, die direkt auf einem Riss lagen ebenfalls verloren sind, während man die restlichen retten kann.