In diesem Zusammenhang ist es sehr wichtig, dass bereits bei der Entwicklung eines Gerätes daran gedacht wird, Sensoren an den wichtigsten Stellen zu implementieren. Nur dann können alle relevanten Daten für diese Analyse gesammelt und ausgewertet werden. Ein späterer Einbau ist sehr aufwändig und fast unmöglich. Sensoren müssen nicht zwangsläufig physikalische Komponenten sein, die beispielsweise die Temperatur oder die Vibration in einem Gerät messen – sogar in Software-Lösungen können sie versteckt sein. Im Datenbankumfeld gibt es ein paar gute Beispiele, etwa wenn die Wartezeiten für verschiedene Operationen protokolliert und später ausgewertet werden können. Auch flashbasierende Storage-Systeme sollten bereits in der Hardware tausende Sensoren enthalten, die Daten zu Zustand, Kapazität und der Performance verarbeiten und weitere relevante Metriken sammeln können. Diese Informationen werden anschließend an einen Cloud-Service gesendet und dort analysiert.
Fehlersuche einfach gemacht
Der große Vorteil jüngerer Systeme liegt darin, dass sie solche Daten seit Jahren sammeln. Das garantiert eine hohe Qualität und Sicherheit der Vorhersagen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, Daten sogar aus der Virtualisierungsschicht mit einfließen zu lassen. Wenn flashbasierte Storage-Systeme etwa ein vCenter-Plugin anbieten, das optional konfiguriert werden kann, um VMware bezogene Daten zu übermitteln. Weitere Hypervisor, wie zum Beispiel Microsoft Hyper-V, sollten ebenso bedacht werden. Denn genau da wird es für die oben beschriebene Fehleranalyse richtig interessant. Dann ist es möglich, auf einen Blick sofort den gesamten Stack von der einzelnen VM über den physikalischen Host und das Netzwerk bis hin zum Storage-Array zu betrachten. Abhängigkeiten der einzelnen Komponenten und die wechselseitigen Auswirkungen werden sofort sichtbar; eine Fehlersuche wird damit zum Kinderspiel.
Mehr Platz im Rechenzentrum
Ein weiterer Vorteil von flashbasierten Storage-Systemen ist der geringere Platzbedarf im Vergleich zu Arrays mit drehenden Platten. SSDs bieten mit 2,5 Zoll bei mehr Kapazität und einer viel höheren Performance als HDDs eine sehr kompakte Bauform. Bei einigen Systemen kommt hinzu, dass Controller die doppelte bis vierfache Kapazität verwalten können. Somit werden die Anforderungen an Höheneinheiten im Rack um 60 bis 80 Prozent reduziert. Zusätzlich bringt es positive Auswirkungen auf den Stromverbrauch, den Kühlungsbedarf und im Endeffekt auf den CO2-Ausstoß. Einsparungen von bis zu 90 Prozent sind möglich.
Die Gesamtkosten betrachten
Der Einsatz von Flash im Rechenzentrum darf also nicht nur unter Berücksichtigung der vermeintlich besseren Performance bewertet werden. Es muss eine Betrachtung der Gesamtkosten inklusive der Einsparungen für Energiebedarf, Adminstrationsaufwand, Fehleranalyse und Betriebssicherheit erfolgen. Summiert man diese Vorteile auf, kann sich die Anschaffung eines All-Flash-Arrays bereits von selbst rechnen.
Jan Ulrich Maue ist Enterprise Sales Engineer bei Nimble Storage