Illegale Kältemittelimporte könnten bis zu einem Drittel des EU-Markts betragen

Kältemittelimport über illegale Lieferwege

29. Juni 2020, 9:10 Uhr | Jörg Schröper

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Gefälschte Produkte

Untersuchungen der Handelsrouten illegaler HFKW-Importe durch den Wirtschaftsermittler Kroll und offizielle Behörden haben zudem ergeben, dass die Kältemittel auf ihrem Weg in die EU häufig durch die genannten Nachbarländer transportiert werden.

Der Wirtschaftsermittler Kroll steht in Kontakt mit den Behörden der Mitgliedsstaaten, um eindeutige Beweise für den illegalen HFKW-Handel zu sammeln. Die Nachforschungen ergaben, dass die illegalen Kältemittel auf verschiedenen Wegen in die EU gelangen – unter anderem als fehlgeleitete Umladungen und gefälschte Produkte, aber auch durch offenen Schmuggel und Quotenmissbrauch. Insgesamt konnte Kroll Beweise für insgesamt mindestens 3.000 Tonnen illegale HFKW (oder 4,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalent) erbringen.

Die neue Analyse des EFCTC, die sich auf die von Oxera erstellte Datengrundlage stützt, sei die erste, in der auch die Auswirkungen potenzieller Importe über Nachbarländer der EU einbezogen werden. Das könnte erklären, warum frühere Zahlen den Umfang des Problems möglicherweise stark unterschätzt haben.

„Die Diskrepanz zwischen den chinesischen Exportzahlen und den von Eurostat verzeichneten Importen, sowie der erhebliche Anstieg der HFKW-Importe in die Nachbarländer sind beträchtlich. Illegaler Handel mit HFKWs könnte einer der Gründe für die Abweichungen in den Daten sein“, erläutert Matthew Shepherd, Principal bei Oxera Consulting LLP.

„Jede neue Untersuchung erweitert unser Verständnis über die Verbreitung illegaler HFKWs. Es ist ein wachsendes Problem und es fordert eine strengere Durchsetzung, nahtlose Koordination zwischen den Mitgliedsstaaten sowie die Meldung vermuteter illegaler Aktivitäten innerhalb der Wertschöpfungskette“, so Tim Vink, EFCTC. „Wir haben von einigen kleinen und mittelständischen Unternehmen erfahren, dass sie bis zu 80 Prozent ihrer Geschäftstätigkeiten verloren haben, während sie mit ansehen mussten, wie illegale Aktivitäten und das organisierte Verbrechen ihnen die Existenzgrundlage nahmen. Der EFCTC wird weiterhin auf dieses Problem aufmerksam machen und mit den Behörden zusammenarbeiten, um den Schwarzmarkt für HFKW zu beseitigen.“

Weitere Informationen stehen unter www.stopillegalcooling.eu zur Verfügung.


  1. Kältemittelimport über illegale Lieferwege
  2. Vergleich der Exportdaten
  3. Gefälschte Produkte

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