Automatisierung in Form eines geschlossenen Kreislaufs, also eines Closed Loop, bedeutet, dass ein Netz selbst weiß, wie es funktionieren soll. Das heißt, es kann sich selbst analysieren und so seinen Betrieb validieren. Außerdem verfügt es über die Intelligenz, um Probleme schnell zu beheben, damit das Netz zu seinem normalen Betrieb zurückkehren kann.
Die Closed-Loop-Automatisierung beginnt dabei mit dem Business Intent. Geben Betreiber lediglich an, welche Dienste sie sich wünschen, soll ein absichtsbasiertes Managementsystem die Details bearbeiten, um das Netzwerk einzurichten. Das soll es Betreibern ermöglichen, dass sie das Netzwerk nicht mehr Gerät für Gerät konfigurieren müssen. Gleichzeitig soll so das Risiko von Fehlern oder übersehenen Details sinken. Das Managementsystem prüft, ob das Netzwerk gemäß der festgelegten Absicht funktioniert, und kontrolliert eintretende Probleme, einschließlich frühzeitiger Warnungen vor Störungen und möglichen Fehlern. Entsprechende Systeme sollen jede Phase des Lebenszyklus des Netzes automatisieren: vom Entwurf über die Bereitstellung bis hin zum Betrieb und darüber hinaus. Dies steht wiederum im Gegensatz zu anderen Automatisierungs-Werkzeugen, die gegebenenfalls nur die Einrichtung automatisieren und während des Betriebs kaum eingreifen. Indem die Closed-Loop-Automatisierung den laufenden Betrieb des Netzes mit der Entwurfsabsicht verknüpft, sollen sich Probleme schneller lösen und somit die Verfügbarkeit erhöhen lassen. Durch automatisierte Arbeitsabläufe kann dasselbe Framework wiederum ein selbstdokumentierendes Änderungsmanagement unterstützen, um neue Dienste bereitzustellen.
IT-Verantwortliche müssen zwischen den Public- und On-Premises-Cloud-Technologien auswählen, um das digitale Geschäft transparent, sicher und flexibel gestalten zu können. Ein Hybrid- oder Multi-Cloud-Ansatz kann komplexe Entscheidungsbereiche mit sich bringen. Das erfordert Expertinnen und Experten. Die müssen untersuchen, welche Funktion für welche Cloud am besten geeignet ist, wenn mehrere öffentliche Cloud-Dienste genutzt werden. Darüber hinaus steht die Frage im Raum, welche Anwendungen noch im eigenen Rechenzentrum behalten werden sollten und wie es um deren Wirtschaftlichkeit steht. Dabei müssen die Verantwortlichen abwägen, welche Effizienz zu gewinnen ist, wenn private und öffentliche Cloud-Modelle zusammen genutzt werden. Letztlich müssen sie aber auch immer sicherstellen, dass ihre Modelle vollständig abgesichert und compliant arbeiten.
Unternehmen, die eine Hybrid-Cloud-Strategie verfolgen, müssen eine Grenze zwischen dem Kerngeschäft und der Peripherie ziehen. Selbst wenn große multinationale Unternehmen anfangen, wichtige Anwendungen in die Cloud zu migrieren, gibt es Bedenken, diese nicht mehr on premises abzulegen. Hinzu kommt die Frage, ob die Cloud die geeigneten Service Level Agreements bietet und welche Kosten auf die Organisationen zukommen. Daher müssen die Verantwortlichen abwägen, was diese Veränderungen für die IT-Fähigkeiten bedeuten, die für den Betrieb der daraus resultierenden Hybrid-Lösungen erforderlich sind.
Dies bedeutet für Unternehmen, dass sie über das traditionelle Rechenzentrumsmodell für ihr Netzwerk hinausdenken und die für sie passende Balance zwischen den unterschiedlichen Optionen finden müssen. Unabhängig davon, ob es sich um eine On-Premises- oder eine Cloud-Lösung handelt, gibt es eine identische Aufgabe: die Automatisierung, um die Services zu operationalisieren. Dies gilt direkt ab der Planung und geht von der Bereitstellung bis hin zum täglichen Betrieb sowie der Qualitätssicherung.
Erwin Breneis, Sales and Solution Specialist, Juniper Networks