Mehr Nachhaltigkeit und Green IT im Rechenzentrum

Server-Racks kosten- und energiesparend planen

10. Mai 2023, 7:00 Uhr | André Engel/jos

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

In der Praxis

Auch bei der Migration zu höheren Übertragungsarten ist Plug-and-Play die erste Wahl: Ob 1G bis aktuell 800G und mehr – mit einer modularen Systemplattform lässt sich jede Faser weiter nutzen, weil sich alle Migrationsstufen auf derselben Plattform realisieren lassen. Dabei rücken auch die unterschiedlichen Module in den Vordergrund: Systemanbieter offerieren eine große Modulauswahl. Neben Kupfer- und LWL-Modulen stehen zum Beispiel auch Tap-Module für das transparente und passive Traffic-Monitoring, Dark-Fiber-Module für die Nutzung gewöhnlich brachliegender Glasfasern, Breakout-, Splitter- und Spine-Leaf-Module sowie mit dem Raspberry-Pi-Modul sogar eine aktive Netzwerkkomponente zur Verfügung.

Besonders interessant im Hinblick auf die Packungsdichte sind neuere LWL-Module für die hochkompakten Einzelfasersteckverbinder SN (Senko) und MDC (US Connec). Sie bieten eine um Faktor zwei höhere Packungseffizienz gegenüber der Modulbestückung mit LC-Duplex-Steckverbindern. Bleibt die Frage: Wie viele Fasern passen in ein 19-Zoll-Rack mit einer Höheneinheit? Die Antwort lautet: bis zu 2.304 Fasern.

Mit der TDE-Systemlösung lassen sich in den Rechenzentren die Glasfasern dicht packen: Ein 19-Zoll-Modulträger des Netzwerkexperten hat eine Aufnahmekapazität von bis zu acht Modulen der Produktreihen tML-Standard, tML-Xtended, tML-24 und tML-32. Bei voller Bestückung finden so auf einer 19-Zoll-Höheneinheit wahlweise 96 x LWL-LC-Duplex Ports mit 192 Fasern, 96 x Zwölffaser-MPOs mit 1.152 Fasern oder 96 x 24-Faser-MPOs mit 2.304 Fasern Platz. Und in Kombination mit den kompakten Einzelfasersteckverbindern SN und MDC ist sogar eine Verdoppelung auf 384 gegenüber LC-Duplex. Dies gelingt dank der speziellen modularen Bauform der hoch kompatiblen Verkabelungsplattform: Sie integriert nicht nur die neueste Generation kompakter Einzelfasersteckverbinder und ist offen für künftige Steckgesichter, sondern ist auch voll kompatibel mit alten Anschlusstechniken und traditionellen, Steckgesichtern (ST, SC, E2000, LC, MR-RJ, MU). In der Praxis heißt das: Datacenter können jederzeit Änderungen vornehmen und einzelne Komponenten, wie Module, austauschen, das System um- und ausbauen, Nachverkabelungen durchführen, dabei dieselben Komponenten wiederverwenden oder auch nur Teile des Systems erneuern oder schnell zurückbauen und zugleich einfach auf höhere Übertragungsraten bis aktuell 800G migrieren. Dieses Re-use-Prinzip setzt TDE seit 20 Jahren um und spart so Ressourcen und schont die Umwelt.

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Glasfasern dicht packen
Glasfasern dicht packen: Das tML-LWL-SN-Modul schafft High-Density im Patch-Bereich mit 384 Fasern auf einer Höheneinheit und damit eine Verdoppelung der Packungsdichte gegenüber LC-Duplex-Steckverbindern.
© TDE

Landkreis Osnabrück statt Fernost

Doch gibt noch mehr Potenzial für Nachhaltigkeit. Schließlich beginnt Nachhaltigkeit bei den Rohstoffen und den Komponenten. Werden diese aus Osteuropa oder gar Fernost importiert, ist das nicht nur mit deutlich längeren Lieferzeiten verbunden: Containerschiffe fahren meist mit Schweröl, das aufgrund der hohen Schadstoffemissionen klimaschädlich und gesundheitsgefährdend ist. Hinzu kommen Emissionen durch Schadstoffe wie Schwefeldioxid, Ruß, Stickoxid und Feinstaub. Der Schiffsverkehr ist für rund 2,5 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich.


Darüber hinaus gibt es jedoch auch handfeste Qualitätsgründe, die gegen die Nutzung von Steckverbindern und Co. aus Fernost sprechen: Sie sind oft aus minderwertigen Rohstoffen wie vorzeitig alterndem Kunststoff gefertigt, weisen eine deutlich schlechtere Einfüge- und Rückflussdämpfung ebenso wie eine wesentlich geringere Anzahl an Steckzyklen auf, verursachen häufiger Probleme und Systemausfälle und können keine Packungseffizienz bieten, da beispielsweise eine Kombination von Kupfer und Glasfaser nicht möglich ist. Meist müssen Datacenter solche Komponenten innerhalb kürzester Zeit ersetzen, weil sie nicht haltbar konzipiert sind. TDE betreibt in Bippen/Ohrte im Landkreis Osnabrück eine der modernsten Fertigungen für LWL-Verkabelungssysteme in ganz Europa. Gefertigt wird mit 100-prozentiger Qualität, die Lieferzeiten sind sehr kurz, da der Großteil der Komponenten und Lieferanten aus Deutschland stammt und man damit weitgehend von Lieferketten unabhängig ist. Bis zu 100.000 Glasfaser-Steckverbinder monatlich terminieren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Fingerspitzengefühl und hochpräziser Handarbeit in Kombination mit modernsten Fertigungsvorrichtungen. Nach einem 100-prozentigem Einzelprüfverfahren finden nur absolut einwandfreie Produkte den Weg zu den Kundinnen und Kunden.

Das zahlt sich in nachhaltigen, zu 100 Prozent ausfallsicheren Verkabelungslösungen und keiner einzigen Reklamation aus. Und in einem Engagement als Endorser des Code of Conduct Datacenter des Joint Research Center und des Institute for Energy der Europäischen Kommission. Bereits seit 2011 sensibilisiert der Hersteller als eines von nur acht deutschen Firmen aktiv für das Thema Green IT und zeigt Möglichkeiten des Energiesparens auf.    

André Engel ist Geschäftsführer von TDE Trans Data Elektronik.

 


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