Optische Medien

Sinnvoller Teil einer Back-Up-Strategie?

19. Juni 2020, 13:00 Uhr | Autor: Chris Chalder / Redakteur: Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Regelmäßiger Zugriff vs. Archivierung

Wird auf Daten häufiger zugegriffen, sind Cloud, SSDs und HDDs unverzichtbar. Sie bieten bequemen Zugang zu großen Kapazitäten – im Falle der Cloud können diese sogar flexibel skaliert werden. Das ist gerade bei dem zu erwartenden immensen Datenzuwachs der kommenden Jahre praktisch. Darüber hinaus bieten sie – allen voran SSDs – hohe Schreib- und Lesegeschwindigkeiten.

Wird dagegen seltener auf die Informationen zugegriffen, steht also die Archivierung im Vordergrund, zählt die Kombination aus Zuverlässigkeit und Kosteneffizienz. Unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, sind Cloud, SSDs und HDDs im Vergleich zu Magnetbändern oder optischen Speichermedien im Nachteil. Die Funktionsweise beispielsweise von HDDs, welche den elektromechanischen Geräten zuzuordnen sind, basiert wie bei Magnetbändern auf Magnetismus und beweglichen Teilen. Das macht ihre Langlebigkeit unvorhersehbar. Magnetisch gespeicherten Daten könnten Feuchtigkeit, thermische Umwelteinflüsse, magnetische Felder beziehungsweise Strahlung oder Erschütterungen zum Verhängnis werden – ein Verlustrisiko, das gerade auf längere Sicht nicht zu unterschätzen ist.

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Hätten Sie‘s gewusst? Disc oder Disk?

Disk (zu Deutsch Scheibe oder Platte) und Disc haben die gleiche Bedeutung, werden aber in unterschiedlichen Kontexten angewandt. Während Disk dem amerikanischen Englisch entstammt und in der EDV magnetische drehende Speicher oder Begriffe, die sich auf diese beziehen, bezeichnet, sind mit Discs optische Datenspeicher gemeint und haben ihren Ursprung im britischen Englisch. Als Ursache für diese Unterscheidung der Schreibweisen wird angenommen, dass die Entwicklung optischer Datenträger primär im europäischen und asiatischen Raum erfolgte, wo traditionell das britische Englisch bevorzugt wird. Heutzutage werden die Wortendungen immer noch primär für die verschiedenen Speichertechniken benutzt, obwohl sie synonym verwendet werden dürfen. Beispiele für Disks: RAM-Disk oder auch Hard Disk (Festplatte). Beispiele für Discs: Compact Disc (CD), Blu-ray Disc oder auch Digital Versatile Disc (DVD). Und noch eine grammatikalische Besonderheit aus dem Speicher-Sprachuniversum: Solid State Disk ist nicht die einzige SSD-Schreibweise: Manch einer schreibt und spricht auch von Solid State Drive. (DK)

 

SSDs wiederum sind zwar keine elektromechanischen Geräte, aber für die Langzeitspeicherung trotzdem nur bedingt geeignet: Ihre Flash-Speicher sollten nicht länger als zwei Jahre ohne Strom gelagert werden, um Datenverlust zu vermeiden. Es ist also empfehlenswert, die Sicherung auf HDDs und SSDs alle zwei bis drei Jahre zu aktualisieren. Für Endverbraucher ist das vielleicht noch hinnehmbar, für Organisationen hingegen ist ein solcher Workflow mit erheblichen zusätzlichen Kosten und Aufwand verbunden.

Die Archivierung in der Cloud bietet den Vorteil, dass die Hardware ausgelagert wird und die Daten meist redundant gesichert sind. Dennoch bleibt die Speicherung ressourcenintensiv: Die klimatisierten Rechenzentren benötigen viel Energie und auch wenn die Preise gefallen sind, sollte man die damit einhergehenden Kosten nicht vernachlässigen. Bis vor nicht allzu langer Zeit verließen sich Unternehmen daher bei der Archivierung ihrer Daten – nicht zuletzt aufgrund ihrer großen Kapazität – überwiegend auf Magnetbänder. Weniger bekannt ist, dass sich die magnetische Aufzeichnung im Laufe der Zeit verschlechtert. Der Zugriff auf Informationen, die auf Bändern gespeichert sind, erfolgt zudem in der Regel sequenziell, was für die bloße Wiederherstellung von Daten per se funktional ist, aber keine optimale Lösung darstellt, wenn man nur auf bestimmte Objekte zugreifen möchte.


  1. Sinnvoller Teil einer Back-Up-Strategie?
  2. Regelmäßiger Zugriff vs. Archivierung
  3. Effiziente Langzeitspeicherung 

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