Ein großer Kostenblock im Rechenzentrum ist die zur Kühlung benötigte Energie. Warum also nicht auf die Freikühlung setzen und beispielsweise frische Luft in das Rechenzentrum blasen?
Kaltes Wasser oder kühle Umgebungsluft lässt sich dazu nutzen, die Energieeffizienz im Rechenzentrum zu optimieren. Denn wer von Freikühlung im Zusammenhang mit Klimatechnik redet, meint damit nicht ein vollständig kostenfreies System zur IT-Kühlung, so die Datacenter-Experten von Rittal. Vielmehr gehe es darum, die Nutzung von Kompressor-basierten Kältemaschinen soweit wie möglich zu reduzieren. Im Idealfall bis zu einem Punkt, an dem nur noch Energie für die Lüfter des Freikühlers und für eventuelle Pumpen für das Kaltwasser benötigt wird. Die Effizienz des Gesamtsystems hängt daher sehr stark von den jeweiligen klimatischen Bedingungen vor Ort ab, heißt es: “Ein Rechenzentrum in Skandinavien wird deutlich günstiger arbeiten als an einem Standort in Südeuropa.” In einem Leitfaden gibt Rittal Hinweise, was Firmen bei der Nutzung von Freikühlung beachten sollten:
Bei der Freikühlung nutzen die Anlagen das Konvektionsprinzip: Dem zu kühlenden Medium, meist ein Wasser-Glykol-Gemisch, wird mittels der Umgebungsluft die Wärme entzogen. Dies erfolgt über einen im Außenbereich aufgestellten Freikühler. Dieser kann zum Beispiel einen Lamellenwärmetauscher oder eine vergleichbare Technologie enthalten, durch den das warme Wasser strömt. Hierbei wird dem Wasser ihre Wärme entzogen. Je größer die Kontaktfläche der Lamellen ist, desto effizienter arbeitet das System. Über zusätzliche Ventilatoren lässt sich die durchströmende Luftmenge erhöhen und damit die Kühlleistung steigern. Der Lohn des Aufwands: ein geringer Energieaufwand für die Kälteerzeugung. Die erreichbare Vorlauftemperatur liegt jedoch hierbei nur knapp über der Umgebungsluft. Als Richtwert bei der Auslegung arbeiten Klimatechniker mit etwa plus drei Grad Celsius.