Datacenter-Kühlung von Rittal

Tipps für direkte und indirekte Freikühlung im Datacenter

13. Dezember 2016, 12:45 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Direkte Freikühlung

Bei der Realisierung der Freikühlung wird unterschieden in direkte und indirekte freie Kühlung. Die direkte Freikühlung nutzt das Kühlmedium möglichst direkt, um damit die entstehende Wärme im Rechenzentrum zu eliminieren. Beispielsweise nutzen große Rechenzentrumsbetreiber mit homogenen Umgebungen die Außenluft direkt zur Kühlung – blasen also tatsächlich die Außenluft in das Rechenzentrum. Ein Beispiel hierfür liefert das selbstkühlende Rechenzentrum von Yahoo im US-Bundesstaat New York nahe der Grenze zu Kanada. Hier wurden die Gebäude quer zur vorherrschenden Windrichtung aufgestellt und mit einem über die Gesamtlänge laufenden Dachaufsatz versehen, ähnlich einem Hahnenkamm. Daher hat das eigenwillige Design auch den Spitznamen Hühnerstall erhalten. Über Lamellen in den Seitenwänden strömt die kalte Luft ins Gebäude, während die warme Luft über die Dachkonstruktion abgeführt wird. Im Idealfall wird bei dieser Lösung lediglich für die Luftbewegung durch Lüfter zusätzliche Energie benötigt.

So einfach wie das Prinzip klingt, so kompliziert ist es, die prinzipiellen Nachteile dieser Methode auszugleichen. Die einströmende Luft muss nämlich über Filteranlagen gereinigt werden. Außerdem sind Maßnahmen notwendig, um wetterbedingte Temperaturschwankungen auszugleichen. Über einen Mischer lässt sich beispielsweise einer zu kalten Außenluft gezielt warme Abluft aus dem Rechenzentrum zuführen. Bei zu warmen Außentemperaturen muss jedoch ein Kältekompressor hinzugeschaltet werden. Eine weitere Herausforderung ist die sich ständig verändernde Luftfeuchte, beispielsweise durch Regen. Zu feuchte, aber auch zu trockene Luft, kann die Lebensdauer der IT-Komponenten negativ beeinflussen. Die zum Ansaugen der frischen Luft notwendigen Kanäle sind meist sehr groß und verlangen einen sicheren Schutz vor Nagetieren und Insekten.

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