Datacenter-Kühlung von Rittal

Tipps für direkte und indirekte Freikühlung im Datacenter

13. Dezember 2016, 12:45 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Indirekte freie Kühlung

Wer für eine mittlere IT-Infrastruktur von bis zu rund 200 kW ein Kühlkonzept sucht, wird sich in unseren Breitengraden meist für eine indirekte Kühlung entscheiden. Dies gilt insbesondere für Unternehmen aus dem Mittelstand, die nicht über die Ressourcen verfügen, außergewöhnliche Kühlsysteme zu entwickeln. Bei den indirekten Systemen kühlt die Außenluft eine Wärmeträgerflüssigkeit wie Wasser, die für die Kühlung innerhalb des Gebäudes verwendet wird. Das Wasser ist also das Medium, mit dem die Kälte in das Rechenzentrum transportiert wird – immerhin leitet Wasser die Wärme bis zu 4.000-mal besser ab als Luft. Weitere Vorteile: Es wird keine Luftfeuchtigkeit von außen in das Gebäude getragen. Und da auch keine Kühlluft von außen in das Rechenzentrum geblasen wird, sind weniger Filtersysteme notwendig. Allerdings müssen mindestens ein Luft-/Wasser-Wärmetauscher sowie Pumpen im Kaltwassersystem vorhanden sein, der zum Betrieb elektrische Energie benötigt.

Viele Unternehmen bevorzugen eine solche Lösung, da diese sauber, stabil und vorhersagbar arbeitet. Schwankende Wetterbedingungen und durch die Jahreszeiten ausgelöste Temperaturänderungen fängt diese Methode sehr gut auf. Ein zugleich ausgefallenes wie effizientes Beispiel hierfür ist das Lefdal Mine Datacenter, ein hochskalierbares Cloud-Rechenzentrum, das derzeit in einer stillgelegten Mine an der norwegischen Küste entsteht. Die Entwickler setzen auf eine effiziente Kühlung über Meerwasser aus dem anliegenden Fjord. Das rund acht Grad kalte Wasser kühlt in einem Wärmetauscher das Wasser im Sekundärkreis des Rechenzentrums. Da Wetter- und Temperaturbedingungen recht beständig sind, haben die Betreiber das thermodynamische System sehr stabil unter Kontrolle. Einzig das aggressive Meerwasser verlangt den Einsatz von titaniumbeschichteten Oberflächen innerhalb des primären Kühlkreislaufes.

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