Wie das Lefdal-Beispiel zeigt, ist für manche Systeme eine minimale Last des Rechenzentrums notwendig, um zu kaltes Wasser aufzuwärmen. Daher muss bei der Auslegung eines Kühlsystems zu Beginn eine Bewertung der minimalen Last erfolgen, die für den Betrieb notwendig ist. Ein weiterer wichtiger Punkt für die Praxis: Ein Kühlkonzept sollte immer individuell ausgelegt und berechnet werden. Anbieter wie Rittal verwenden beispielsweise aktuelle Wetterdaten, um die Temperaturen für eine Freikühlung an den jeweiligen Standorten individuell zu berechnen. Weitere bedeutende Parameter sind die Luftfeuchte und der Taupunkt. Die notwendigen Richtlinien für diese Parameter liefert der weltweit anerkannte Industrieverband ASHRAE. Gemeinsam mit den Herstellern werden hier Bedingungen definiert, unter denen eine IT-Umgebung sicher betrieben werden kann. Daher ist es beispielsweise zulässig, einen Server auch bei einer Umgebungstemperatur von 25 Grad zu betreiben.
Bleibt als Fazit: “Die in großen Rechenzentren wie bei Facebook, Google oder anderen Hyperscalern verwendeten Kühlkonzepte kann man in der Regel nicht so einfach kaufen und adaptieren. Dies sind individuell konzipierte Lösungen, unter Berücksichtigung der IT-Infrastruktur, der Nutzung der Systeme sowie der Umgebungstemperaturen. Wer auf Nummer sicher gehen will, wählt eine geschlossene Kühllösung, die man selbst über alle Parameter des Kühlkreislaufs hinweg kontrollieren kann. Denn nur wer Unwägbarkeiten wie das Wetter aus der Gleichung streicht, bekommt eine stabile und vor allem ausfallsichere IT-Infrastruktur.