Kritische Infrastrukturen

Übertragungsnetze und die Digitale Transformation

8. Juli 2016, 14:10 Uhr | TÜV Rheinland / Redaktion: Diana Künstler

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Neue potenzielle Einfallstore

Ein umfangreiches wie anspruchsvolles Projekt –, gehört die Energiewirtschaft doch zu den Branchen, die der digitale Wandel in den vergangenen Jahren vor besondere Herausforderungen gestellt hat und die deshalb besonders anfällig sind gegenüber den Risiken der digitalen Transformation. Auch 50Hertz setzt auf ein „intelligentes Stromnetz“, mit dem sich die Verteilung der Energieströme optimal steuern lässt. „Alles, was früher mechanisch im Umspannwerk geschaltet wurde, ist heute reine IT-Technik und die wird aus der Ferne gesteuert. Damit ergeben sich allerdings neue Angriffsszenarien und potenzielle Einfallstore für Angreifer, denen man begegnen muss“, erklärt Dominik Spannheimer, CIO von 50Hertz. Der 46jährige verantwortet neben dem Neubau des Rechenzentrums alle IT-Aktivitäten der Organisation, einschließlich der Nachrichtentechnik sowie der Echtzeit-Systeme.

Die Herausforderung: Analoge Stromnetze digital steuern
Die IT-Schaltzentralen bei 50Hertz müssen nicht nur performant, sondern gegenüber Cyber-Angriffen ebenso resilient sein wie gegenüber physikalischen Störungen jeglicher Art. Zudem ist der Betreiber Kritischer Infrastrukturen gesetzlich verpflichtet, Echtzeitsysteme wie Netzleitsystem und die Steuerung der Umspannwerke mit einer nahezu 100-prozentigen Ausfallsicherheit zu betreiben. „Physikalische Sicherheit und Verfügbarkeit der IT sind für Übertragungsnetzbetreiber heute von existentieller Bedeutung, denn die IT-gestützten Geschäftsprozesse müssen als Realtime-Anwendung laufen“, so Spannheimer. „Die große Kunst im Rahmen der Energiewende ist, analoge Stromnetze digital zu steuern. Dabei sind die Härtung der Systeme gegenüber dem Internet als auch die Vorbereitung für den Einsatz intelligenter Stromzähler (Smart Meter) und der Ausbau der intelligenten Netzsteuerung (Smart Grids) enorm wichtig“, so der CIO von 50Hertz. Denn eine Unterbrechung der Prozesse – sei es durch einen Cyber-Angriff oder einen physikalischen Sabotage-Akt – hätte angesichts des hohen Vernetzungsgrades von 50Hertz im Inland und mit dem europäischen Ausland gravierende Auswirkungen.

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  1. Übertragungsnetze und die Digitale Transformation
  2. Neue potenzielle Einfallstore
  3. Prüfstandard als Grundlage für die spätere Zertifizierung
  4. Wirksamkeit der IT-Schutzmaßnahmen sicherstellen

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